Das Präsidium im Baselbieter Landrat kann ein Sprungbrett für ambitionierte Politikerinnen und Politiker sein. Trotzdem besetzt die SP Baselland das nächste zweite Vizepräsidium mit Hannes Schweizer. Der 64-Jährige wird somit in drei Jahren oberster Baselbieter.
Er könne den Ratsbetrieb dank seiner langjährigen Erfahrung im Landrat effizient und bestimmt leiten, ist SP-Fraktionspräsidentin Miriam Locher überzeugt. Zudem werde er frischen Wind in den Ratsbetrieb bringen, dank seiner direkten Art.
Vergibt die SP BL eine Chance?
Die SP habe sich schon Gedanken darüber gemacht, junge ambitionierte SP Landratsmitglieder für das zweite Vizepräsidium im Landrat vorzuschlagen. Es wäre eine Gelegenheit, sich in diesem Amt bekannt zu machen und sich zu profilieren, gerade im Hinblick auf die nächsten Wahlen im Kanton. Denn oberstes Ziel der Partei bleibt, den verlorenen Sitz in der Regierung wieder zurückzuerobern.
Doch alle angefragten Landratsmitglieder hätten zu Gunsten von Hannes Schweizer verzichtet, sagt Miriam Locher. Denn im Amt des Landratspräsidenten könnten sie sich politisch nicht einbringen.
SP will keine «Nabelschau»
Der Präsident der SP Baselland, Adil Koller, sieht gar keine Notwendigkeit, sich im Amt des obersten Baselbieters oder der obersten Baselbieterin zu profilieren. Die SP wolle duch ihre politische Arbeit überzeugen. «Wir müssen nicht als Landratspräsidentin oder Landratspräsident eine Nabelschau veranstalten» sagt Adil Koller.
Der Landrat wählt am Donnerstag Philipp Schoch von den Grünen zum Landratspräsidenten. Als erste Vizepräsidentin wird Elisabeth Augstbruger (EVP) gewählt und als zweiter Vizepräsident Hannes Schweizer (SP).
(Regionaljournal Basel, 06.32 Uhr)