Das Churer Parlament, der Gemeinderat, stellte seinen abschlägigen Bescheid auf den Kopf und bewilligte den Budgetposten von 600'000 Franken mit 16 zu 4 Stimmen. Ganz auf sicher hat der Bischof den Beitrag allerdings noch nicht. Die Churer Stadtregierung muss das Geschäft dem Parlament mit einer neuen Botschaft im neuen Jahr zur definitiven Beschlussfassung nochmals vorlegen.
Eine erste Botschaft des Stadtrates hatte der 21-köpfige Gemeinderat im November mit einer einzigen Stimme Unterschied abgelehnt. Das Parlament sprach am Donnerstag den Beitrag an den Bischof beziehungsweise dessen Domschatzmuseum im Rahmen der Budgetverabschiedung.
Das Bistum hatte die Vorarbeiten zum Aufbau des Museums nach dem ersten negativen Entscheid des Gemeinderates im November gestoppt. Die Gesamtkosten für das Museum werden auf 7,8 Millionen Franken geschätzt. Realisiert werden soll es im Zusammenhang mit der Sanierung des bischöflichen Schlosses mit voraussichtlichen Kosten von 29 Millionen Franken.
Offene Finanzierungsfragen
Auch wenn Chur bei seinem Entscheid bleibt, die Finanzierung des Domschatzmuseums ist laut dem Bistum noch nicht gesichert. Laut dem Sprecher des Bistums haben mehrere Geldgeber Beiträge in Aussicht gestellt, falls Chur als Standortgemeinde Ja sagt.
Die finanzielle Lage des Bistums sorgte auch heute im Gemeinderat für Diskussionen. So bemängelten einige Politiker die fehlende Transparenz bezüglich der bischöflichen Finanzen und forderten für die neue Botschaft mehr Auskunft.