Der Kanton Bern ändert seine Praxis rund um das Coronavirus: Veranstalter, die mehr als 150 Gäste erwarten, müssen weiterhin im Vorfeld Kontakt aufnehmen mit der kantonalen Hotline 0800 634 634. Sie müssen aber die Namen ihrer Gäste nicht mehr erfassen. Das schreibt das kantonale Führungsorgan.
Der Kanton Bern habe die Kriterien für die Durchführung von Veranstaltungen nach den Empfehlungen des Bundes vom Mittwoch konkretisiert. Bern hatte bisher besonders strenge Vorgaben, die Registrierungspflicht bei Veranstaltungen hatte der Kanton von sich aus eingeführt. Nun sollen alle Kantone den Umgang mit Veranstaltungen gleich handhaben.
Diese Vorsichtsmassnahmen bleiben
Veranstalter müssen besonders gefährdete Personen auf das potenzielle Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus aufmerksam machen, schreibt das Führungsorgan des Kantons Bern. Zudem sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über allgemeine Hygiene- und Schutzmassnahmen informiert werden, beispielsweise, indem die Flyer des Bundesamtes für Gesundheit aufgehängt werden.
Personen, die krank sind oder sich krank fühlen, sollen aufgefordert werden, die Veranstaltung nicht zu besuchen. Diese Empfehlungen gelten auch für kleinere Anlässe, bei denen eine Kontaktaufnahme mit den Behörden aber nicht zwingend nötig ist. Verboten bleiben auch im Kanton Bern Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmenden.
Freiwillige Absagen von Veranstaltungen
Die Berner Museumsnacht wäre am 20. März gewesen – sie wurde nun abgesagt. «Die gegenwärtigen Auflagen von Bund und Kanton können an der Museumsnacht Bern nicht erfüllt werden», schreibt das Organisationskomitee auf der Website der Museumsnacht.
Kurzfristig wurde auch das Thuner Literaturfestival Literaare abgesagt, es hätte vom 6. bis 8. März stattfinden sollen. Die Programmkommission begründet, die Empfehlung des Bundesrats zu «Social Distancing» seien mit Begegnungen und Gesprächen über Literatur im Rahmen des Festivals nur schwer zu vereinbaren.