Auch eine Woche nach dem grossen Unwetter sind die Spuren noch zu sehen – wie hier in Bottenwil. Hänge rutschten ab, Bäume fielen um, und dieses Haus hat es besonders schlimm getroffen: ein Teil der Fassade wurde weggedrückt.
In Bottenwil ist zudem noch immer eine Strasse gesperrt und es gibt kein sauberes Trinkwasser. Die Bewohner müssen es abkochen. «Das ist gewöhnungsbedürftig. Man merkt erst, was man hat, wenn man es eben nicht mehr hat», erzählen die Gäste im Restaurant Post.
Auch in der benachbarten Stadt Zofingen sind die Strassen zwar vom Schlamm befreit, dennoch wird man allen Ecken an das Unwetter erinnert. Container stehen in den Strassen, damit die Bewohner ihr zerstörtes Hab und Gut entsorgen können.
Die Altstadt wirkt zudem etwas ausgestorben. Viele Geschäfte haben noch geschlossen, Passanten hat es nur wenige, die Einheimischen sind schliesslich zuhause mit Aufräumen beschäftigt. «Genau deshalb habe ich meine Beiz wieder eröffnet, die Leute sollen sich hier treffen und das Erlebte verarbeiten», erzählt Beizer Peter Siegrist.
Noch keine Zeit für ein Bier hat Altersheimleiterin Irma Jordi. Der überflutete Keller des Blumenheims in Zofingen hat sie zusammen mit den Mitarbeitenden zwar unterdessen ausgeräumt. «Aber nun fängt die Arbeit erst richtig an: Termine mit der Versicherung, Handwerker organisieren, etc.» Das ist aber noch nicht alles.
Im Keller des Altersheims stehen die Entfeuchtungs-Geräte. Der Datenserver im Keller des Altersheims hat die Wassermassen nicht überlebt. Zwar sind die Spezialisten zuversichtlich, die Daten retten zu können, in der Zwischenzeit muss das Blumenheim aber improvisieren «Wir wissen noch nicht, wie wir ohne Datenserver Löhne zahlen, Leistungen erfassen und Rechnungen zahlen können. Ausserdem sind sämtliche Termine weg, wir haben keine Ahnung, wann bei unseren Bewohnern beispielsweise Arztbesuche anstehen», so die Heimleiterin.