Ein Recycling-Projekt, das es in sich hat: Die Hochschule Rapperswil SG und die Werkstätte für behinderte Erwachsene in Davos GR fertigen aus alten Skischuhen Material für 3D-Drucker.
Bald schon steht die Skisaison vor der Türe. Gibt es eine neue Ausrüstung, stellt sich die Frage: Wohin mit den alten Schuhen? An die Skibörse? In den Abfall? Warum die Schuhe nicht recyceln lassen? Ein Projekt der Hochschule für Technik in Rapperswil SG und der Werkstätte für behinderte Erwachsene in Davos GR macht es möglich.
Jahrelang recycelte die Stiftung Argo in ihrem Davoser Betrieb Skischuhe zu Bodenplatten. Bis die Presse kaputt ging. Schliesslich suchte die Werkstattleitung bei der Hochschule Rat. Im Auftrag der Hochschule sortieren die Mitarbeiter in Davos nun die verschiedenen Skischuhe. Sie prüfen, ob es sich um ein Thermoplastisches Polyurethan handelt, einen elastischen Kunststoff. Die guten Stücke werden geschreddert, zu Granulat verarbeitet. Im Labor kommen die alten Skischuhe schliesslich als Endlos-Spaghetti auf eine Rolle – der Stoff für den 3D-Drucker.
Laut Professor Daniel Schwendemann kostete das Projekt bereits über 50‘000 Franken. Das Geld spare sich das Institut bei anderen Bereiche ab, das Skischuh-Recycling sei nach wie vor ein Hobby.