Während es in Schaffhausen zu einem massiven Fischsterben im Rhein gekommen ist - am letzten Wochenende sind über eine Tonne Fische verendet - ist der Rhein in der Region Basel vorerst ein Rettungshafen für Äsche und Bachforelle. Denn in den kleineren Flüssen und Bächen ist das Wasser viel zu warm und der Sauerstoff für die Fische zu knapp.
In den tieferen Schichten des Rheins finden die Fische indes noch kühleres Wasser. «Der Rhein wärmt sich weniger schnell auf als die kleineren Wasserläufe», sagt Barbara Berli. Sie ist Biologin und Forscherin an der Universität Basel. Die Lage für Äsche und Bachforelle sei in den meisten Zuflüssen des Rheins - der Wiese, Birs oder Ergolz - dramatisch, sagt Berli.
Immerhin: Dank den Renaturierungsmassnahmen der Vergangenheit können sich viele Fische in den Rhein retten und in sich in den kühleren Schichten vor der Hitze schützen. Jene aber, die noch nicht bereits migriert sind, sterben. Berli bekommt in den letzten Wochen immer wieder Fotos von Leuten zugeschickt, auf denen verendete Fische in ausgetrockneten Bachbetten liegen oder am Ufer im Wasser treiben.
In dieser Situation sei es wichtig, dass die Leute vorerst aufs Schwimmen in der Birs oder Wiese verzichten und auch Hunde nicht ins kühle Nass lassen. Denn das würde die zurückgebliebenen Äschen und Bachforellen zusätzlich stressen, sagt Berli. Auch wenn ein Wetterwechsel gegen Ende Woche angesagt ist, bleibe die Lage für die Fische weiterhin angespannt. Denn Wasser braucht länger um abzukühlen als die Luft. «Die Alarmstufe bleibt weiterhin auf Rot».