Mieses Wetter, bleiche Gesichter, teure Preise. Auch 2012 verliessen gemäss Aussendepartement mehr Schweizer ihr Heimatland in Richtung Ausland als noch ein Jahr zuvor. Die Zunahme beträgt fast zwei Prozent, das sind etwa 12'000 Personen.
Die «fünfte Schweiz» umfasst laut dem Aussendepartement über 715'000 Bürger. Das sind etwa so viele, wie der Kanton Waadt an Einwohnern zählt.
Am Freitag begann der dreitägige Kongress der Organisation der Auslandschweizer (ASO) in Davos. Der Anlass findet dieses Jahr unter dem Titel «Die Schweiz versus die Globalisierung?» statt. Zu den Gästen gehören unter anderem Bundesrätin Evelyn Widmer Schlumpf, Avenir-Suisse-Vizedirektor Samuel Rutz und Nationalrätin Doris Fiala.
Gesprochen wird über die Präsenz der Schweiz im Ausland, über ihre Wettbewerbsfähigkeit und die heikle Stellung in Europa und den USA momentan. Auf der Traktandenliste der ASO stehen aber auch Themen wie der Schwund der Konsulate im Ausland, die bei vielen Unverständnis auslöst.
Thailand und die Philippinen bei Pensionären hoch im Kurs
Als prominentes Zielland in Europa gelten Frankreich mit derzeit fast 190'000 Schweizern, gefolgt von Deutschland mit 80'000 und Italien mit 50'000, halb so viele leben in Spanien, nämlich 24'000. In Grossbritannien sind es immerhin noch 30'000 Auslandschweizer.
Wenn nach Übersee, dann am liebsten in die USA und Kanada. Gesamthaft verbringen über 175'000 Menschen ihr Leben in einer der beiden Staaten.
Pensionäre zieht es nach Thailand und in die Philippinen, wie Beatrix Lüthi von Advisory Services Network sagt. «Grund dafür sind die niedrigen Gesundheitskosten, das qualitative und günstige Pflegepersonal, aber auch tiefe Lebenshaltungskosten sowie das angenehme Klima.»
Die Unternehmen bietet Dienstleistungen für Personen, die im Ausland arbeiten oder langfristig dort leben wollen. Mit einer Schweizer Altersrente lässt es sich im südostasiatischen Staat gut leben. «Seit zwei Jahren erhalten wir massiv mehr Anfragen für diese Staaten», bestätigt Lüthi.
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