Die römisch-katholische Kirche leide unter mangelnder Gleichstellung von Männern und Frauen. Und unter den vielen Missbrauchsskandalen, die in den letzten Wochen und Monaten an die Oberfläche kamen. Das ist die Hauptaussage eines Schreibens von sieben Theologinnen und Theologen aus der Region Basel. Adressat des Schreibens ist der Bischof von Basel, Felix Gmür.
Das Schreiben enthält auch Forderungen, zum Beispiel dass der Bischof keine Priester mehr weihe, bis in der katholischen Kirche die Gleichstellung von Mann und Frau erreicht ist.
Eine Umsetzung der Forderungen seitens des Bischof ist nicht realistisch.
Die Co-Leiterin der Offenen Kirche Elisabethen in Basel, die Theologin Monika Hungerbühler, ist Mitverfasserin des Schreibens an den Bischof. Sie macht sich allerdings keine Illusionen. Eine Umsetzung ihrer Forderungen durch den Bischof sei unrealistisch, sagt sie.
Aber sie anerkennt, dass Bischof Gmür auf sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter zugekommen sei. Im Juni findet ein Gespräch zwischen den beiden Seiten statt: «Der Bischof hat das Gespräch auch nicht abgesagt, als wir die Forderungen veröffentlicht haben.»
Um die Wichtigkeit des Gesprächs zu unterstreichen haben die Verfasserinnen des Schreibens Unterschriften gesammelt. Immerhin 600 seien so zusammen gekommen. Das Bistum will die Forderungen vor dem Gespräch nicht kommentieren, «sonst ist dieses Gespräch ja gar nicht mehr nötig».