- Das Aargauer Kunsthaus hat bei 54 Kunstwerken geprüft, ob es sich um Raubkunst handelt.
- Es geht dabei um die Frage, ob Nazis diese Werke etwa Juden gestohlen haben.
- Bei 40 Werken kann dies das Kunsthaus praktisch ausschliessen, bei 14 ist es noch unklar.
Es ist das dunkelste Kapitel der europäischen Geschichte im letzten Jahrhundert: Die Zeit der Nationalsozialisten. Die Nazis haben nicht nur Millionen von Menschen umgebracht, sondern auch Leute bestohlen und Länder geplündert.
Darunter sind auch etwa 600'000 Kunstwerke, schätzen amerikanische Historiker. Bei dieser grossen Menge könnte nach dem Krieg auch das eine oder andere Werk in der Schweiz gelandet sein. Das Kunsthaus in Aarau liess deshalb prüfen, ob an den eigenen Wänden auch solche Raubkunst hängt.
Schwierige Detektivarbeit
Dabei ging es darum, die Herkunft von 54 Bildern genau zu prüfen. Eine externe Expertin schaute sich zuerst die Bilder genau an. Sie suchte etwa nach Etiketten ehemaliger Besitzer oder auch nach Zollstempeln. Danach durchsuchte sie Archive.
Das Resultat: Bei 40 Bilder kann das Kunsthaus praktisch ausschliessen, dass es Raubkunst war. Bei 14 Bildern lässt es sich nicht ausschliessen. Bei diesen braucht es weitere Nachforschungen – und vielleicht auch den Kommissar Zufall.
Übrigens: Das Kunsthaus in Aarau hat insgesamt 18'000 Kunstwerke. Bei den meisten handelt es sich um Schweizer Werke, die nicht international gehandelt wurden oder die nach 1945 entstanden sind. Damit ist klar, dass es sich nicht um Raubkunst handeln kann.