Der SC Bern ist erfolgsverwöhnt. In den letzten zehn Jahren gewann er fünf Meistertitel. Das Publikum kommt in Scharen. Dennoch will sich der SCB-Chef Marc Lüthi nicht auf den Lorbeeren ausruhen – denn die Konkurrenz ist gross, und zwar nicht nur auf dem Eis.
SRF News: Einmal mehr ist der SCB Meister. Haben Sie mittlerweile Routine im Feiern des Titels?
Marc Lüthi: Nein, keinesfalls. Jeder Titel ist speziell und einzigartig. Jeder Titel macht jeweils auch grosse Freude.
Aus der Stadt Bern kommen der aktuelle Fussball- und Eishockeymeister. Die Playoff-Spiele des SCB waren nicht alle ausverkauft. Gibt es eine Konkurrenzsituation?
Für die Stadt Bern ist die jetzige Situation sehr schön. Bern ist nicht nur eine Beamtenstadt, sondern definitiv die Sportstadt. Das wurde eindrücklich bewiesen.
Der BSC YB ist eine Konkurrenz für uns.
Klar, auf dem Markt sind wir Konkurrenten, bei den Sponsoren, aber auch bei den Fans.
Wie stark spürt der SCB diese Konkurrenz?
Es sind etwa 500 oder 700 Zuschauer, die zwischen dem SCB oder beim BSC YB – je nach Erfolg – hin und her wechseln. Wir müssen für die Zuschauer attraktiv sein, dann hat es Platz in Bern für beide erfolgreichen Klubs.
Fünf Titelgewinne in zehn Jahren: Gibt es beim SCB so etwas wie eine Erfolgsmüdigkeit?
Nein. Ich weiss nicht, was es schöneres gibt, als einen Titel zu haben – ob fürs Klubumfeld, die Fans oder die Sponsoren. Ich bin nicht satt, die Spieler auch nicht. Wir wollen auch nächstes Jahr den Titel gewinnen!
Das Gespräch führte Thomas Pressmann.