Der Bund will das Strassennetz ausbauen. Dazu sollen mit dem sogenannten Netzbeschluss 390 Kilometer kantonale Strassen ins Nationalstrassennetz aufgenommen werden, so auch die geplante Bodensee-Thurtal-Strasse BTS. Dieser Beschluss ist allerdings gekoppelt an die Erhöhung des Vignettenpreises. Will heissen: Wird die Vignette nicht teurer, gibt es vom Bund kein Geld für den Bau der BTS.
Der Thurgauer Bauvorsteher Jakob Stark bezeichnet deshalb das Referendum gegen den Preisaufschlag der Autobahnvignette als «Wolf im Schafspelz». Wie stark gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» sagt, wäre das aber noch nicht das Ende für die beiden Schnellstrassen BTS und OLS. Aber: «Es droht, dass der Kanton Thurgau die BTS selber finanzieren muss. Das sind 800 Millionen Franken.» Die Thurgauer Regierung spreche sich daher entschieden gegen das Referendum aus.
Anders sehen das die Strassengegner im Thurgau. Sie haben wieder Hoffnung, dass die beiden geplanten Schnellstrassen trotz Abstimmungs-Ja doch noch verhindert werden können. «Wir werden das Referendum sicher unterstützen.», sagt Matthias Rutishauser, Präsident des Vereins zum Schutz von Kulturland in ländlichen Gebieten.
Die Unterschriftensammlung läuft. Das überparteiliche Komitee hat noch bis Mitte Juli Zeit, die 50‘000 Unterschriften zu sammeln.