In den Primarschulen unterrichten heute in der Mehrzahl Frauen, Männer wählen viel seltener den Beruf als Primarlehrer. Die Pädagogischen Hochschulen Zug und Zürich wollen da Gegensteuer geben. Unter dem Titel «Umsteiger, einsteigen» lancierten sie letzten Frühling eine Kampagne: Männer, die sich für den Lehrerberuf interessieren, können an Schnuppertagen Lehrer in Schulen besuchen.
Die Resonanz sei sehr erfreulich, sagt Katharina Farkas von der PH Zug: «Wir haben überraschend viele Anfragen erhalten.» Die Projektverantwortlichen hätten mit 100 Interessenten für einen Schnupperbesuch in drei Jahren gerechnet, und bereits im ersten Jahr hätten sie fast soviele erreicht, davon 15 in Zug.
Jeder PH-Student hat eine Werbewirkung auf andere
Allerdings: Erst zwei von ihnen wollen tatsächlich im Sommer die Lehrerausbildung beginnen. Auf den ersten Blick sei das nicht viel. Aber für einen solchen Wechsel müssten sich die Interessenten ein dreijähriges Studium organisieren und finanzieren können. «Darum ist diese Zahl gut.» Denn jeder Mann, der an die PH kommt, habe Ausstrahlungskraft auf andere.
An der PH Zug sehe man bereits eine Zunahme der Männer, die studieren: 2009 waren noch 12 Prozent aller Studierenden Männer, 2015 seien es bereits 20 Prozent gewesen.
Das Projekt läuft noch zwei Jahre lang weiter.