Sie strahlen einen wunderbaren, gewissermassen Erdsternen nachahmenden Glanz aus, welcher mit einer Laterne und dem Monde hinsichtlich der Helligkeit zu wetteifern scheint.
Das Glühwürmchen-Spektakel auf dem Waldfriedhof in Schaffhausen ist nun in vollem Gange. In den warmen, trockenen Sommernächten leuchten die Leuchtkäfer vom Eindunkeln bis gegen Mitternacht.
Die Bedingungen für die Würmchen sind auf dem Waldfriedhof ideal. Die Biodiversität ist sehr hoch. Der Friedhof selbst wird nach ökologischen Gesichtspunkten gepflegt. In der Munot-Stadt ist auch die grösste Population der Schweiz zu finden. Die Glühwürmchen gelten als Indikator für eine traditionelle Kulturlandschaft. Oft finden sich in deren Nachbarschaft seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Die «Kleinen Glühwürmchen», oder eben Lamprohiza splendidula, sind zurzeit auf Brautschau. Das Spektakel dauert zehn bis vierzehn Tage. Dabei wirbt das glühende Männchen um das im Dickicht wartende Weibchen. Der Akt selber ist eher grob: Die leuchtenden Männchen lassen sich recht zielsicher auf die potenzielle Partnerin fallen.
Wie das Licht entsteht, ist eher unromantisch: In den Leuchtzellen an der Bauchseite des Hinterleibes findet dabei eine biochemische Reaktion statt. Die dabei freiwerdende Energie wird fast ausschliesslich in Licht umgesetzt. Für die optimale und damit auch für das Weibchen berauschende Ausstrahlung des Lichts sorgt eine Schicht aus Salzkristallen.
Zu beobachten sind die kleinen Wunder der Natur am Besten...
- an dunklen Stellen.
- an krautigen Wald- und Wegrändern.
- an Böschungen und Bahndämmen.
- in oder in der Nähe von Riedwiesen und anderen Feuchtgebieten.
- in alten Park- und Gartenanlagen
... und mit solchem Verhalten:
- mit offenen Augen.
- am Besten ohne Finger.
- leise und flüsternd.
- ohne leuchtende Taschenlampen oder Blitzen aus Fotoapparaten.