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Vorsicht, wenn Wanderhandwerker an der Tür klingeln
Aus Espresso vom 15.09.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 52 Sekunden.

Unseriöse Hausierer Streit mit Wanderhandwerkern um Pfuscharbeit

Eine Frau lässt Wanderhandwerker Fensterläden und den Schopf streichen. Doch dann eskaliert die Situation.

Mitte April klingelt es an der Tür eines Einfamilienhauses in Horgen ZH. Ein Wanderhandwerker und seine Leute bieten der Hausbesitzerin ihre Dienste an. Da sie schon einmal gute Erfahrungen mit reisenden Handwerkern gemacht hat, vereinbart sie mündlich diverse Arbeiten: Die Fensterläden und Gartenhaus abschleifen und neu streichen, die Gartenmauer streichen sowie den Vorplatz vom Moos befreien. 

Obwohl es diverse Probleme gibt und die Arbeiten nicht erledigt sind, lässt sich die Hausbesitzerin Ende April dazu drängen, bereits 7'400 Franken zu bezahlen. Die versprochene Quittung habe sie bis heute nicht erhalten, erzählt sie dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». 

Halbbatzige Arbeit 

Die bisher erledigte Arbeit entpuppt sich als Pfusch: «Der Schopf hat schwarze Striemen entlang der Fenster», erzählt die Frau. Die Fensterläden seien nicht abgeschliffen worden. Die Farbe blättere bereits wieder ab.  

Trotz wiederholter Versprechen werden die Arbeiten nicht verbessert und zu Ende geführt. Im Juli – nach drei Monaten also – meldet sich die Frau deshalb bei der Regionalzeitung, welche anonymisiert über den Fall berichtet. Ihr Sohn verfasst eine negative Bewertung auf Google. 

Nun stellt der Firmen-Chef plötzlich Bedingungen: Er schicke erst wieder Arbeiter vorbei, wenn die negative Google-Bewertung entfernt sei. Diese Bedingung wiederholt er auch gegenüber «Espresso». Er streitet auch ab, dass er von der Frau je Geld erhalten habe und meint, jetzt stehe Aussage gegen Aussage. Beweise hätte «Espresso» keine.  

Die Frau kann jedoch eine Bankquittung vorweisen, dass sie Ende April tatsächlich die fragliche Summe abgehoben hat. Vor einigen Tagen hat sie nun auf dem Polizeiposten Anzeige erstattet. 

Tipps der Polizei

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Probleme mit unseriösen Wanderhandwerkern gibt es vor allem in den Sommermonaten. Die Kantonspolizei Zürich, welche den geschilderten Fall bearbeitet, hat dazu verschiedene Tipps:

  1. Auswahl: Überlegen Sie sich gut, ob Sie grössere Arbeiten von Handwerkern auf der Durchreise erledigen lassen wollen, die sie nicht kennen. Bei Mängeln sind diese häufig nicht mehr auffindbar. Ein Ihnen bekannter, örtlicher Handwerker ist vielleicht die bessere Lösung.
  2. Auftrag: Verlangen Sie einen schriftlichen und verbindlichen Kostenvoranschlag. Darin soll stehen, welche Arbeiten gemacht werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Arbeiten deutlich teurer ausfallen, als es von den Wanderarbeitern anfänglich gesagt wurde.
  3. Überprüfen: Suchen Sie im Internet nach Informationen und Bewertungen zu dieser Firma. Holen Sie andere Offerten ein, um die Preise vergleichen zu können. Schlafen Sie noch einmal darüber, bevor Sie den Auftrag erteilen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  4. Bezahlungen: Leisten Sie keine Vorauszahlung. Bezahlen Sie nur gegen sofortige Übergabe einer Quittung. Überprüfen Sie, ob darauf gültige Kontaktdaten der Firma sind.
  5. Bewilligung: Fragen Sie hausierende Handwerker nach der Reisenden-Bewilligung des Kantons. EU-Bürger müssen zudem eine Meldebestätigung vorweisen können.

Espresso, 15.09.21, 08:13 Uhr

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