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Grafik einer Frau in Operationskleidung, die auf ein Zouchpad klickt.
Legende: Die Medizin der Zukunft gibt es nur digitalisiert. imago

Zukunft der Medizin Vom Organ-Designer bis zum Gamification-Spezialist

Wer plant, im Jahr 2030 noch einmal beruflich umzusatteln: Zehn Berufe in der Gesundheitsbranche, die es heute noch nicht gibt – 2030 aber möglicherweise schon.

Zugegeben: Angesichts der Tatsache, dass wir bereits tief im 21. Jahrhundert stecken, wirkt das Jahr 2030 gar nicht mehr so futuristisch. Und doch: Geht die technische Entwicklung in dem Tempo weiter, oder nimmt sie sogar noch Fahrt auf, dann wird sich Einiges verändern – auch im Gesundheitswesen.

Der ungarische Arzt Bertalan Meskó widmet sich schon seit geraumer Zeit der Frage, welchen Einfluss digitale Technologien auf die Gesundheit der Zukunft haben könnten. Nicht zuletzt werden die Entwicklungen schon 2030 den Arbeitsmarkt im Gesundheitsbereich verändern, glaubt er. Zehn Beispiele:

Gesundheitsberufe der Zukunft

  • 1. Organ-Designer: Ersatz aus dem Drucker

    Gebisse und Knochen aus dem 3-D-Drucker.
    Legende: Schon jetzt können 3-D-Drucker Gebisse und Knochen nachbilden. imago

    Es gibt nicht genügend Spenderorgane. Das könnte ein neues Betätigungsfeld für Molekularbiologen eröffnen: Aus Stammzellen entwickeln sie innerhalb weniger Tage ein neues Organ aus dem 3-D-Drucker.

  • 2. Patienten-Assistenten: Gemeinsam durchs Gesundheitssystem

    Eine Frau lacht einen Mann und eine Frau an.
    Legende: Unterstützung minimiert Stress im Krankheitsfall. Colourbox

    Vom Patienten wird zunehmend Eigenverantwortung gefragt sein. Gleichzeitig wird das Angebot an Therapiemöglichkeiten zunehmen. Der Patienten-Assistent hilft, den Überblick zu bewahren und die verschiedenen Aspekte des Krankseins zu koordinieren – von medizinischen und pflegerischen Fragen über Medikamente und Versicherungen.

  • 3. Virtual-Reality-Planer: Erschaffer künstlicher Intelligenz

    Grafik eines Arztes mit einem 3-D-Lungenmodell.
    Legende: Schwierige OPs werden am 3-D-Modell geprobt. Colourbox

    Bereits heute üben Mediziner komplexe Operationen nicht mehr nur an Leichen, sondern auch an 3D-Modellen. Diese müssen entwickelt und designt werden. Das könnten Augmented-Reality- oder Virtual-Reality-Operation-Planer machen: Sie kreieren beispielsweise Dummies von Organen.

  • 4. Telechirurg: Im Team mit dem Roboter

    Arzt vor einem BIldschirm.
    Legende: Ein Arzt übt die roboterassistierte Operation. imago

    In der Medizin werden behandelnde Ärzte zukünftig nicht gänzlich ersetzbar sein. Ihre Arbeitsweise wird sich aber verändern: Schon in fünf Jahren könnte sich der Weltmarkt für Operationsroboter verdoppeln. Ärzte, die hier Experten sind, könnten gefragt werden – und die Telechirurgie zu einem eigenen Fachgebiet in der Medizin.

  • 5. Medizinischer Drohnenstrecken-Designer: Hilfe per Luftpost

    Eine Drohne fliegt über eine Palme.
    Legende: Rettung per Drohne. Colourbox

    Wenn es zu viel Zeit kostet, zu einem Arzt zu kommen: Ein Anruf, und Drohnen könnten beispielsweise ein Antiserum per Luftweg in kurzer Zeit anliefern. Um dafür die besten Routen zu entwickeln, wird es beispielsweise Geografen brauchen, die anhand der regionalen Gegebenheiten die besten und schnellsten Wege ermitteln.

  • 6. Gesundheitsdaten-Analyst: Bezwinger der Datenflut

    Augen mit Zahlenreihen.
    Legende: Ungeahnte Datenmengen werden zur Verfügung stehen. Colourbox

    Über Apps usw. werden wir zahllose Daten zu unserem Körper sammeln können. Damit das etwas bringt, müssen diese Daten ausgewertet und bearbeitet werden. Das könnten im Jahr 2030 Gesundheitsdaten-Analysten tun.

  • 7. Deep-learning-Experte: Diagnoseprogramme schulen

    Grafik der Vernetzung.
    Legende: Wie ein Gehirn vernetzen Algorithmen Daten miteinander. Colourbox

    Algorithmen untermauern nicht nur ärztliche Entscheidungen, sondern auch die Organisation des Gesundheitswesens. Diese Algorithmen müssen entwickelt werden. Beispiel: MRI-Aufnahmen könnten lernende Systeme auswerten. Je mehr Auswertungen, Bilder und Information in ihnen zusammenlaufen, desto besser die Analyse.

  • 8. Gamification-Spezialist: Spielend therapieren

    Ein Patient spielt mit ein Virtual-Reality-Brille.
    Legende: In Holland lindern bereits Patienten mit Games ihre Schmerzen. Keystone

    Schon jetzt haben zahlreiche Firmen das Potenzial der Gamification in der Therapie entdeckt. Der Trend wird sich weiter verstärken. Die Firma Mindmaze aus Lausanne beispielsweise hat ein Spielsystem entwickelt, mit dem Schlaganfallpatienten bestimmte Hirnregionen wieder stimulieren können. Andere Unternehmen haben Apps auf den Markt gebracht, die spielerisch zu mehr Bewegung oder einer besseren Ernährung animieren.

  • 9. Präventions-Stratege: Hilfe im App-Salat

    Eine Frau bedingt eine Puls-App.
    Legende: Mit zahllosen Apps das Leben optimieren imago

    Er ist sozusagen der Personal Trainer unter den Gesundheitsberatern. Es wird eine unüberschaubare Menge an tragbaren, smarten Geräten geben, dazu Apps, digitale Pflaster, sogar digitale Tattoos, die Messungen vornehmen oder Mini-Implantate, die Gesundheitsinformationen aufzeichnen. Der Präventions-Stratege kann helfen, aus der Flut der Hilfsmittel die individuell geeigneten herauszusuchen und mit ihnen dank einem ausgeklügelten Plan den Lebensstil und die Gesundheit der Kunden zu verbessern.

  • 10. Lebensende-Berater: Begleitung zu guter Letzt

    Brennende Kerze.
    Legende: Auch 2030 wird gestorben. Wie, entscheidet jeder selber. Colourbox

    Früher ist man einfach nur gestorben, bereits heute gibt es rund um das Lebensende einen Markt – von der Palliativmedizin über lebensverlängernde Massnahmen bis hin zur Freitodbegleitung. Berater könnten hier unterstützende Aufgaben und Organisationsfragen übernehmen – von ethischen Fragen über medizinische Optionen bis hin zur Persönlichkeitsanalyse, um den individuell richtigen Weg am Lebensende zu finden.

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