Rastplatz Kemptthal auf der Autobahn A1 in der Nähe von Winterthur. Janine Ackermann kommt mit ihrem Sattelschlepper angefahren. Geladen hat sie Mineralwasser, das sie von den Bergen ins Flachland hinunterfährt. Ihre Erfahrungen mit Polizeikontrollen sind nicht nur positiv. «Es ist nicht immer lustig», erzählt sie. Bei der Kontrolle der Fahrzeit würden die Polizisten jeweils «minütelen», selbst wenn sonst alles in Ordnung sei.
Dieses Mal ist es aber anders. Der Polizist, der sie in ihrer Kabine anspricht, will nichts kontrollieren, sondern streckt ihr einen Gutschein für einen Gratis-Kaffee und ein Gratis-Gipfeli entgegen.
Auf dem Platz hat die Polizei Zelte aufgebaut, wo die Chauffeusen und Chauffeure bedient werden. Und: Die Polizei will mit ihnen auch ins Gespräch kommen. Es gehe hier um Bürgernähe, erklärt Markus Geissler, Dienstleiter bei der Verkehrspolizei. Auf diese Weise komme man mit den Leuten in Kontakt. «Sie können ihre, wir unsere Anliegen anbringen.»
Man darf auch mal Dinge diskutieren, die über den Rahmen einer Kontrolle hinausgehen.
An den Ständen wird den Truckern beispielsweise gezeigt, was die Folgen von schlecht gewarteten Bremsen sein können oder weshalb es wichtig ist, die Fahrzeit einzuhalten.
David Piras vom Berufsfahrer-Verband «Les Routiers Suisse» begrüsst die Aktion. «Man darf auch einmal Dinge diskutieren, die über den Rahmen einer Kontrolle hinausgehen.»
Die Stimmung ist denn auch betont locker. Und was bringt's? Ein Chauffeur, der wieder in seinen Sattelschlepper steigt, meint trocken: «Wir wissen etwa soviel, wie wir schon zuvor wussten.» Und dann doch noch versöhnlich: «Ist schon in Ordnung, wenn sie mal was anderes machen.»