Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) hatte für 2019 mit einem Überschuss von 147 Millionen Franken gerechnet. Der Abschluss zeigt nun aber, dass dieses Ziel weit übertroffen wurde. Die Staatsrechnung weist einen Ertragsüberschuss von 566 Millionen Franken aus. Es ist bereits das vierte Mal in Folge, dass die Rechnung des Kantons mit einem deutlichen Plus abschliesst.
Sprundelnde Steuererträge und Bundesgelder
Gleich mehrere Faktoren haben zum satten Überschuss im vergangenen Jahr beigetragen:
- Höhere Steuererträge, vor allem bei den Unternehmenssteuern (+8,2 Prozent gegenüber Budget)
- Höherer Kantonsbeitrag aus den Bundessteuern (+13,1 Prozent gegenüber Budget)
- Mehr Gelder aus der Gewinnausschüttung der Nationalbank (+119 Millionen Franken gegenüber Budget)
- Neubewertungen von Liegenschaften im Finanzvermögen (+85 Millionen Franken gegenüber Budget)
Der Überschuss helfe dem Kanton Zürich dabei, die sich abzeichnenden Defizite und zusätzlichen Belastungen zu tragen, schreibt der Zürcher Regierungsrat in seiner Medienmitteilung zum Rechnungsabschluss.
Eitel Sonnenschein, wenn nicht Corona wäre
An der Medienkonferenz drückte es Ernst Stocker so aus: «Eigentlich hätten wir eitel Sonnenschein, würde da nicht so ein Käfer herumschwirren, der uns das Leben ausserordentlich schwer macht.» Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Zürcher Finanzhaushalt haben wird, lasse sich noch nicht abschätzen. Dank dem guten Abschluss des vergangenen Jahres, sei man nun aber «gut gerüstet, diese Herausforderung zu packen.»
Der Überschuss im Jahr 2019 wurde für die Schuldentilgung verwendet: Die Nettoverschuldung habe weiter gesenkt werden können, von 4,58 Milliarden Franken auf 4,39 Milliarden Franken.