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Regen im Kunstmuseum Museum musste acht Chagall-Bilder notfallmässig abhängen

Ende Juni entlud sich ein starkes Gewitter über Basel. Die Dächer des Kunstmuseums hielten dem Regen nicht stand.

Donnerstag, 20. Juni 2019, am Nachmittag: Über der Stadt Basel entlädt sich ein Gewitter. Die Strassen sind nass vom Platzregen. Doch nicht nur draussen regnet es Bindfäden. Der Regen dringt durchs Dach in den Hauptbau des Kunstmuseums und in das Museum Gegenwart.

Ein Albtraum

«Der Regen kam durch das Dach bis in die Eingangshalle. Es sah beinahe aus wie ein Wasserfall», sagte der Verwaltungsleiter des Museums, Wolfgang Giese, gegenüber dem Regionaljournal Basel Baselland. Ein Albtraum für ein Museum.

Ein Teil des Gebäudes Gegenwart wurde ein halbes Jahr lang saniert und erst kurz vor der Kunstmesse Art wieder eröffnet. Diese Sanierungsarbeiten seien jedoch nicht der Grund, dass Regen eingedrungen sei: «Die Bauarbeiten fanden im Parterre und nicht im Dachgeschoss statt». Das Gewitter führte nicht nur im Museum Gegenwart zu Wasserschäden. Auch im Hauptbau floss Wasser den Wänden entlang.

Chagall notfallmässig evakuiert

Acht Chagall-Gemälde musstend deshalb notfallmässig aus dem zweiten Stock des Hauptbaus evakuiert werden. Es sei das erste Mal gewesen, dass Gemälde wegen eines Platzregens aus dem Kunstmuseum gerettet werden mussten, sag Wolfgang Giese. Er erklärt sich dies mit dem stärksten Regen, den er in Basel je erlebt habe.

Keine aussergewöhnliche Wettersituation

Diese Einschätzung bestätigen allerdings weder Wetterdienste noch Versicherungen. Auf Anfrage schreibt der Direktor der Basler Gebäudeversicherung: «In Basel kein aussergewöhnliches Ereignis, sondern ein Geweitter, wie es immer wieder einmal vorkommt im Sommer.» Die Gebäudeversicherung verzeichnete denn auch gerade einmal zehn Schadensmeldungen an diesem Tag.

Und auch die Mobiliar-Versicherung bestätigt: «Maximal wurde in Basel bei diesem Gewitter eine Intensität von zehn Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde gemessen. Das ist zwar ganz ordentlich, aber für ein Gewitter völlig normal.» Warum gerade an zwei Standorten des Kunstmuseums Regen durchs Dach eindrang wird aktuell intern abgeklärt, sagt Wolfgang Giese: «Wir prüfen gerade, ob die Abflüsse dicht sind und ob die Regenrinnen so viel Wasser aufnehmen können.»

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