Die Zahl: Rund 250 Flüchtlinge, die im Aargau untergebracht sind, sollten die Schweiz verlassen, leben aber weiter hier. Ausreisen müssten die 250 Personen, weil ihr Asylantrag abgewiesen wurde. Bei rund 230 Flüchtlingen ist die Ausreise momentan aber blockiert. Dies schreibt die Aargauer Regierung in einer Antwort auf eine Interpellation von zwei SVP-Grossräten.
Die Reisepapiere: Hauptgrund für die Blockade ist, dass die Flüchtlinge keine gültigen Reisepapiere haben. Diese muss der Bund zunächst organisieren. Oft gestaltet sich dies schwierig, weil sich entweder die Herkunftsländer weigern die Papiere auszustellen oder die Asylsuchenden erst gar nicht sagen, woher sie stammen.
Die Herkunftsländer: Von den abgewiesenen Aargauer Asylsuchenden, deren Herkunft gesichert ist, kommen die meisten aus Äthiopien und Algerien. Äthiopien ist eines jener Länder, welches Flüchtlingen keine Papiere ausstellt. Algerien verweigert die Landung von Ausschaffungsflügen.
Die Kosten: Die abgewiesenen Asylbewerber verursachen dem Kanton 44 Franken Kosten pro Tag. Diese schlüsseln sich wie folgt auf:
Zur Deckung dieser Kosten erhält der Kanton pro abgewiesenem Asylbewerber vom Bund pauschal 6000 Franken. In den letzten Jahren hätten diese Bundesbeiträge die Ausgaben des Kantons gedeckt, schreibt die Regierung. Es habe sogar ein Überschuss resultiert.
Die Dauer: Wie lange die Asylsuchenden nach der Ablehnung ihres Antrags im Aargau bleiben, ist sehr unterschiedlich. Es gehe aber oft Monate oder gar Jahre, heisst es auf Anfrage von SRF beim Amt für Migration. Verschiedene Betroffene würden irgendwann untertauchen, andere reisten doch noch aus und weitere blieben auf unbestimmte Zeit.