Im Gegensatz zu Windisch hätten die Kritiker im Zürcher Weinland, in Marthalen, Bundesrätin Doris Leuthard mit Traktoren und Trommeln empfangen. Die Teilnehmer des Podiums versuchten den Unterschied zu erklären.
Ueli Müller, Co-Präsident der Regionalkonferenz sprach von einer gespaltenen Region. GLP-Nationalrat Beat Flach betonte, dass man anständig diskutieren wolle im Aargau.
Energieministerin Doris Leuthard betonte am Mittwoch, dass noch kein Vorentscheid gefallen sei bei der Standortsuche: «Keiner der bisherigen sechs Standorte ist bis heute ausgeschlossen.» Alle sechs seien noch im Rennen:
- Jura Ost (Bözberg)
- Jura Südfuss
- Nördlich Lägern
- Südranden
- Wellenberg
- Zürich Nordost (Zürcher Weinland)
Zwar habe die Nagra Anfang 2015 den Bözberg und das Zürcher Weinland für weitere Untersuchungen vorgeschlagen - definitiv sei dieser Entscheid aber nicht, erklärte Doris Leuthard. Diesen Vorentscheid fälle der Bundesrat voraussichtlich 2018.
Am Podium in Windisch wurde immer wieder betont, dass es keine Alternative zu einem Atomendlager in der Schweiz gebe. Die Auswahl für den Standort geschehe auf Grund der Sicherheit. Die Einschätzung des Risikos basiere auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Kritische Fragen aus dem Publikum
Aus dem Publikum kamen zahlreiche kritische Fragen. Unter anderem wollte Max Chopard, SP-Nationalrat und Präsident des Vereins Kaib (Kein Atommüll im Bözberg) wissen, was mögliche Abbruchkriterien für den Bözberg wären. Nagra-Geschäftsführer Thomas Ernst nannte zum Beispiel Risse in den entsprechen Schichten als Abbruchkriterium.
Zeitplan Atomendlager
2018 | Bundesrat entscheidet über die Reduktion der Standorte. |
2020 | Nagra fällt den Vorentscheid für den definitiven Standort. |
2027 | Bundesrat fällt den abschliessenden Standortentscheid. |
2029 | Standortentscheid kommt ins Parlament und evtl. vors Volk. |
2050 | Tiefenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle geht in Betrieb. |
2060 | Tiefenlager für hochaktive Abfälle geht in Betrieb. |