Es war ein grausiger Fund, welcher der Amtstierarzt und die Polizei Anfang Juni auf einem Bauernhof im solothurnischen Boningen machten: 15 verendete Mutterkühe und Junge, teilweise bereits seit Wochen tot. Tiere darf der Bauer nun keine mehr halten und die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei.
Der Fall rief auch die Politik auf den Plan. In einer Interpellation wollte der Grüne Kantonsrat Felix Lang unter anderem von der Regierung wissen, ob Fehler gemacht wurden, ob der Tod der Tiere hätte verhindert werden können, und ob es eine Art Risikomanagement gebe für Tierhalter.
Schwarze Liste für Solothurner Tierhalter
In ihrer Antwort schreibt die Solothurner Regierung am Dienstag klar und deutlich, dass der Fall Boningen «auch mit einer noch intensiveren Präsenz und höheren Kontrollintervallen des Veterinärdienstes nicht in jedem Fall erkannt und verhindert» hätte werden können. Denn die Zustände bei einem Tierhaltungsbetrieb könnten sich manchmal urplötzlich und rapide verschlechtern – ohne, dass dies jemand bemerke.
Schwarze Liste für Solothurner Tierhalter
Laut Regierung wird im Kanton Solothurn bereits heute eine schwarze Liste geführt für Bauern und andere Tierhalter, bei denen Mängel im Tierschutzbereich festgestellt wurden. Demnach sind aktuell 15 Nutztierbetriebe auf der schwarzen Liste aufgeführt. Kantonstierärztin Doris Bürgi sagt auf Anfrage, dass in den meisten Fällen die Hygiene oder die Platzverhältnisse beanstandet wurde.
Tierhalter, welche auf der schwarzen Liste stehen, bekommen im Abstand von wenigen Wochen oder Monaten Besuch vom Veterinärdienst. Dieser kontrolliert, ob sich die Zustände verbessert haben.