Die Zahl der Delikte gemäss Strafgesetzbuch hat im Kanton Solothurn 2013 um 9,2 Prozent abgenommen. Es gab 18'014 Fälle, wie Urs Bartenschlager, Chef Kriminalabteilung, am Mittwoch vor den Medien in Solothurn sagte. Besonders bei den Vermögensdelikten kam es zu einem Rückgang. Diese Delikte machen rund 70 Prozent aller Straftaten aus.
Weniger Vermögensdelikte, mehr Gewalt
Es gab deutlich weniger Fahrzeugaufbrüche und weniger Taschen-, Laden- und Einschleichdiebstähle. Die Zahl der Einbruchdiebstähle nahmen jedoch leicht zu, ebenso die Fälle von häuslicher Gewalt und von Pornografie. Zudem wurden mehr Fälle verzeichnet, die in Zusammenhang mit dem so genannten «Sexting» stehen.
Mit zehn Tötungsdelikten, wovon fünf vollendet wurden, lag die Zahl dieser schwersten Delikte leicht über dem Durchschnitt. Die Aufklärungsquote bei den Delikten gegen Leib und Leben belief sich auf knapp 90 Prozent. Die Zahl der Delikte von häuslicher Gewalt stieg um 11 Prozent auf 759.
Mit Prävention gegen Betrüger
Die Polizei sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt. Vor allem die aufwändigen Präventionskampagnen gegen einzelne Betrüger-Tricks zeigten Wirkung, erklärte Urs Bartenschlager gegenüber Radio SRF. So wurden 2013 nur noch 32 Delikte im Bereich «unbefugte Datenbeschaffung» festgestellt, im Vorjahr waren es noch deren 119.
Vor allem das sogenannte Skimming sei praktisch verschwunden, stellt die Polizei fest. Als Skimming bezeichnet man die Manipulation von Geldautomaten. Betrüger gelangten so an die Bankdaten der Kunden und konnten deren Konti leeren.«Ich glaube schon, dass die Bevölkerung durch unsere Präventionskampagnen sensibler geworden ist. Und wenn die Leute nicht mehr auf einen Trick hereinfallen, dann lässt die Täterschaft das auch bleiben», erklärt Kripo-Chef Urs Bartenschlager gegenüber Radio SRF.
Die Solothurner Polizei hatte nach dem Aufkommen solcher Taten eigens einen Bankomaten umbauen lassen und die möglichen Betrügereien an verschiedenen Ausstellungen dem Publikum vorgeführt. Der Solothurner Präventions-Bankomat sei auch an andere Polizeikorps ausgeliehen worden, hält Bartenschlager fest.
Kampagne gegen «Sexting»
Aktuell richtet sich das Augenmerk der Polizei auf «Sexting». Dabei werden Menschen in soziale Medien zu sexuellen Handlungen gedrängt und anschliessend mit den dabei entstandenen Bildern oder Videos erpresst. Die Präventionskampagne wird in Zusammenarbeit mit der Organisation Pro Juventute durchgeführt, da sie sich vor allem an Jugendliche richtet.
Zugenommen hat 2013 auch die Zahl der Pornografie-Fälle, dazu gehört auch Kinderpornografie. Die Solothurner Polizei sieht den Grund darin, dass die Bundesbehörden ihren Kampf gegen die Internetkriminalität ausgebaut haben und deshalb den Kantonen mehr Verdachtsfälle gemeldet wurden.