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Aargau Solothurn «Unnötiges Überholmanöver» bei Nebel: Zwei Tote in Seon

Die Strecke zwischen Seon und Schafisheim ist eine Tempo-80-Strecke. Ein grosser Teil der Strecke führt geradeaus. In der Nacht auf Sonntag kam es bei Dunkelheit und Nebel zu einem riskanten Überholmanöver. Ein Auto kollidierte mit einem anderen auf der Gegenfahrbahn. Zwei Personen wurden getötet.

Der Unfall geschah kurz nach 1 Uhr in der Nacht, wie die Aargauer Kantonspolizei mitteilt. Drei Fahrzeuge fuhren aus Seon kommend hintereinander in Richtung Schafisheim. Die Sicht war ausserorts bei Nacht und Nebel schlecht.

Überholmanöver in Kurve, trotz Sicherheitslinie

Trotzdem überquerte in einer Rechtskurve das hinterste Auto die durchgezogene Sicherheitslinie und überholte die beiden anderen Autos. Es prallte frontal in ein entgegenkommendes Auto auf der Gegenfahrbahn. Dieses Auto fuhr korrekt.

In diesem Auto befanden sich zwei Ehepaare.

Ein 60-jähriger Schweizer, der das Auto fuhr, wurde getötet. Seine Ehefrau überlebte den Crash schwer verletzt. Auch die 50-jährige Schweizer Mitfahrerin starb noch auf der Unfallstelle. Ihr Ehemann überlebte. Aber auch er musste schwer verletzt in ein Spital gefahren werden.

Fünf Ambulanzen und Feuerwehr im Einsatz

zerstörtes Auto
Legende: Der Aufprall war heftig, sagt die Aargauer Kantonspolizei. Das Bild bestätigt diese Einschätzung. zvg

Auch der Unfallverursacher, ein 30-jähriger Italiener, wurde beim Unfall schwer verletzt. Von der Polizei veröffentlichte Bilder zeugen von einem heftigen Aufprall. Sie zeigen die komplett eingedrückte Front eines der beiden Autos und eine mit Trümmern übersäte Strasse.

Die Unfallopfer mussten durch Feuerwehrleute aus ihren Autos befreit werden. Fünf Ambulanzen standen nach Polizeiangaben im Einsatz. Die Seetalstrasse zwischen den beiden Dörfern war stundenlang gesperrt. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat eine Untersuchung eröffnet.

Kein «Raser-Unfall»

Der Unfallhergang erinnert an ähnliche Unfälle, zum Beispiel in Schönenwerd. «Man kann in diesem Fall aber nicht von einem Raser-Unfall sprechen», erklärt Polizeisprecher Max Suter gegenüber Radio SRF. Die Angaben von anderen Autofahrern deute darauf hin, dass sich die Fahrzeuge im Nebel eher langsam bewegt hätten. Allerdings kann und will Suter keine genaueren Angaben machen. «Die Spezialisten müssen zuerst ihre Arbeit machen.»

Es war ein unnötiges Überholmanöver mit schrecklichen Folgen.
Autor: Max Suter Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau

Unabhängig vom Tempo ist klar: Das Überholmanöver ausgerechnet in der einzigen Kurve auf dieser Strecke war fatal. «Es war ein unnötiges Überholmanöver mit schrecklichen Folgen», fasst Max Suter zusammen.

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