Die Spielerinnen und Spieler stehen vor einem Abgrund. Darüber führt nur ein einziger Weg: Ein schmales Brett. Rechts und links geht es gefühlte 100 Meter in die Tiefe. Einen Fuss vor den anderen setzen und bloss nicht hinunter schauen. Die Höhenangst ist äusserst real, der Abgrund nicht.
Täuschend echt sind die Welten, in die man in der Fusion Arena im Berner Wankdorf Center eintaucht. Dank Sensoren, Virtual Reality Brillen und Computern auf dem Rücken reisen die Spielerinnen und Spieler vom Untergeschoss des Einkaufszentrums direkt in Mayatempel, in Labors, oder in futuristische Raumschiffe.
Eine halbe Stunde in der virtuellen Welt kostet knapp 50 Franken. Dabei können die Spieler entweder als Gruppe eine Abenteuermission bestreiten und ein Rätsel lösen – bis zu zehn Personen können gemeinsam die Mission absolvieren – oder sie kämpfen einzeln in einem sogenannten «Shooter» mit Gewehren gegen Zombies. «Rund 70 Prozent unserer Kunden entscheiden sich für die Abenteuer», sagt Ronny Tobler, Betreiber der Fusion Arena.
Ein Gruppengefühl soll entstehen
Das Besondere an solchen Virtual Reality Spielen sei das gemeinsame Erleben von Emotionen und Abenteuern, so Tobler. Entsprechend würden viele Firmen zu seinen Kunden in Bern zählen – die virtuelle Welt als Teamanlass. In so einem Spiel entstünden starke Gruppengefühle. Laut Tobler ist die Fusion Arena bisher die weltweit grösste Virtual Reality Arena.
Bereits 2020 sollen zwei weitere Standorte eröffnet werden. Tobler hat grosse Pläne und möchte die virtuellen Abenteuer künftig auch in der Romandie und im Tessin anbieten.
Ergänzendes Angebot
Trotz den grossen Plänen: Seine virtuellen Welten würden die Freizeitaktivitäten in der Wirklichkeit nicht ersetzen, sondern höchstens ergänzen, meint Tobler.
Ähnlich sieht das Jürg Tschirren von der SRF Digitalredaktion: «Am Anfang ist die Virtual Reality umwerfend. Doch relativ bald gewöhnt man sich an die virtuelle Welt und findet sie bald auch nicht mehr so prickelnd wie zu Beginn.» Die Virtual Reality werde auch das traditionelle Videospielen vorerst nicht verdrängen.