Die Lehre hat er bereits bei einer Bank gemacht und danach sein ganzes Berufsleben im Büro verbracht. Im Alter von 60 Jahren hatte er jedoch genug, gab seine Stelle bei einer Schweizer Grossbank auf und fing nochmal etwas ganz Neues an: Urs Widmer bewarb sich auf ein Stelleninserat als Brückenranger.
Seit fünf Jahren nun hat der ehemalige Banker in Sigriswil seine neue Berufung gefunden.
Sommer und Winter steht der Brückenranger nun auf der Sigriswiler-Seite am Brückenkopf und empfängt Einheimische wie Gäste. «Wer diesen Job macht, muss die Menschen lieben», sagt Widmer.
Doch der Brückenranger kassiert nicht nur das Weggeld bei denen, die von Sigriswil nach Aeschlen wollen. Er macht mehr: Ortsunkundigen erklärt er die umliegenden Gipfel, erklärt die Route für den einfachsten Spaziergang und empfiehlt das nächstgelegene Restaurant.
Als Banker lebte Widmer im Kanton Baselland. Nach der Frühpensionierung zog es ihn und seine Frau zurück in den Kanton Bern. Weil die beiden in Sigriswil eine passende Wohnung fanden, liessen sie sich im Dorf nieder. «Vorher hatten wir Sigriswil nicht auf dem Radar», so Urs Widmer. «Dass wir hierher zogen, war reiner Zufall.»
Ein glücklicher Zufall: Denn heute möchte Widmer seine Arbeit als Brückenwart nicht mehr missen. Im Gegensatz zu früher kann er seine Arbeit jetzt unter freiem Himmel erledigen und nicht mehr in einem unpersönlichen Büro einer Grossbank.
Brückenschlag hoch über dem Thunersee
Die Panoramabrücke Sigriswil ist das Herzstück des Panoramarundwegs Thunersee. Sie verbindet Sigriswil mit Aeschlen. Die Hängebrücke ist 340 Meter lang und 182 Meter hoch und überspannt die Gummischlucht. Wer die Brücke passieren will, zahlt 8 Franken Brückenzoll. Einheimische können die Hängebrücke gratis begehen. Für die Kinder verkürzt die Brücke den Schulweg. Das Bauwerk ist ganzjährig geöffnet. |
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)