Vorgeschichte: Am Anfang stand die Idee, die Wärme von Abwasser zu nutzen und mit dieser Energie ganze Wohnquartiere zu versorgen. Das war die Idee der beiden Städte Frauenfeld und Winterthur. Dafür gründeten sie eine eigene Aktiengesellschaft. Bald türmten sich aber Schulden und das Unternehmen stand zeitweise vor dem Konkurs. Eine externe Untersuchung hatte ergeben, dass es Fehler in der Kommunikation gab und man die Investitionen unterschätzt habe. Das Debakel führte zu einem Rücktritt eines Stadtrates in Winterthur.
Die Integration in die eigenen Werkbetriebe ist darum die beste Lösung für die Wärme Frauenfeld AG, weil damit die Investitionen und eine gute Energieform für die Zukunft gesichert sind und weil die Verpflichtungen gegenüber den Kunden weitergeführt werden.
Regionaljournal Zürich Schaffhausen
Massnahmen: Nun soll die Wärme Frauenfeld AG aufgekauft werden. Kaufen will sie die Stadt Frauenfeld und sie dann in die eigenen Werkbetriebe integrieren. Die Botschaft dazu hat der Stadtrat heute dem Gemeinderat zugestellt. Kostenpunkt gut 4,7 Millionen Franken.
Laut Berechnungen soll in der Zukunft eine schwarze Null resultieren. Das ist mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Fall, wenn denn die geplanten Einsparungen im Betrieb und die Abschreibungen gemacht sind.
Konsequenzen: Die Stadt Winterthur wird auf 1,4 Millionen Franken verzichten, der Abwasserverband Regio Frauenfeld will bis 2022 auf den Mietzins verzichten, die beteiligte Bank wird auf den Darlehenszins verzichten, ebenso der Kanton Thurgau. Das ergibt am Ende einen Kaufpreis für die Wärme Frauenfeld AG für die Stadt Frauenfeld von 4,7 Millionen Franken. Diese Lösung ist noch nicht definitiv: In der Stadt Winterthur wird das Parlament über den Forderungsverzicht befinden müssen. In Frauenfeld wird für die Integration der AG eine Volksabstimmung notwendig sein.