Bei den Wahlen im Kanton Schwyz vom 22. März bewerben sich zehn Kandidierende für die sieben Sitze in der Regierung. Für die SVP und die CVP gilt es, ihre freiwerdenden Sitze zu verteidigen: René Bünter (SVP) tritt nach einer Amtszeit nicht zur Wiederwahl an und Othmar Reichmuth (CVP) wurde letzten Herbst in den Ständerat gewählt. Die neue Kandidatin und die neuen Kandidaten finden Sie hier; im Folgenden stellen wir Ihnen die fünf Bisherigen vor.
Andreas Barraud, SVP, regiert seit 12 Jahren, zuerst als Umweltdirektor und seit vier Jahren als Volkswirtschaftsdirektor. Der 62-jährige aus Bennau vertritt eine konservative Politik und gilt als einer, der mit allen auskommen will. Hartnäckig auf Konflikt ging er gegen den Bund, der in Schwyz ein Ausreisezentrum für Asylsuchende plant. Kritiker werfen ihm vor, er engagiere sich zu wenig für die Bauern. Er nennt als eines seiner Ziele für die nächste Amtszeit, die Innovation in der Landwirtschaft zu fördern.
André Rüegsegger, SVP, ist seit acht Jahren Sicherheitsdirektor. Der 43-jährige aus Brunnen steht für konservative Werte, er wirkt sachlich und korrekt. Auch politische Gegner attestieren ihm gute Arbeit. Ärger hingegen bereitete dem obersten Polizeichef die Affäre um den ehemaligen Logistikschef der Schwyzer Polizei, der Munition für eigene Zwecke verwendet hatte. Die Kritik, zu gutgläubig gewesen zu sein, weist er aber zurück.
Petra Steimen, FDP, ist die einzige Frau in der Schwyzer Regierung. Die 53-jährige aus Wollerau beschäftigt sich seit acht Jahren als Chefin des Departementes mit den Bereichen Gesundheit und Soziales. Sie gilt als ruhige und korrekte Schafferin. Sie brachte alle ihre Geschäfte im Parlament und bei Volksabstimmungen durch - auch die Diskussion um die umstrittene Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB konnte sie beruhigen. Kritiker vermissen aber visionäre Ideen.
Kaspar Michel, FDP, ist seit 10 Jahren Finanzdirektor. Der 49-jährige aus Rickenbach ist bekannt für sein rhetorisches Talent, er ist wirtschaftfreundlich und politisiert bürgerlich-rechts. Er steht für einen dezidierten Sparkurs und hat es damit geschafft, den Finanzhaushalt ins Lot zu bringen. Sein Vorschlag eines einheitlichen Steuertarifes brachte er aber nicht durch. Keinen Erfolg hatte auch sein Versuch, in den Ständerat zu wechseln.
Michael Stähli, CVP, ist seit vier Jahren Bildungsdirektor. Der umgängliche 52-jährige aus Schwyz betreibt eine unaufgeregte, bürgerliche Politik. Als Erfolg wertet er die Bildungsstrategie 2015, die er nach Kritik aus dem Parlament in überarbeiteter Form durchbrachte. Verworfen hat das Stimmvolk hingegen die geplante Zusammenlegung der Mittelschulen in der Ausserschwyz. Dieses Thema will er weiterverfolgen. Kritiker werfen ihm vor, dass er sich zu wenig für seine Bildungsanliegen wehre.
Regionaljournal Zentralschweiz, 26.2.2020, 17:30 Uhr