Im Fussball ist das Spieltableau vorgängig bekannt, im Schwingen hingegen werden die Duelle Gang für Gang vom Einteilungsgericht bestimmt.
Thedy Waser vertritt die Innerschweiz im Einteilungsgericht am Eidgenössischen Schwingfest in Zug. Die «Einteilung» besteht aus sechs Personen. Dies sind die technischen Leiter aus allen fünf Schwingteilverbänden, plus Samuel Feller, der das Einteilungsgremium präsidiert.
SRF: Thedy Waser, ausgerechnet die wichtigen ESAF-Spitzenpaarungen bestimmt der Präsident alleine. Warum haben Sie da nichts zu sagen?
Thedy Waser: Das ist sein Privileg und das war schon immer so. An unseren Teilverbandsfesten, zum Beispiel am Innerschweizerischen Schwingfest, liegt es an mir, die Paarungen des ersten Ganges zu bestimmen.
Zum ersten Kampf der besten Schwinger kann man sagen: Es gibt 15 Spitzenpaarungen und dazu gibt es auch 15 Meinungen.
Die «Einteilerei», die Gang für Gang die Duelle bestimmt, das ist eine Wissenschaft für sich. Was sind die Kriterien für die Paarungen?
Man schaut auf die Stärke und wie die Saison der einzelnen Schwinger verlief. Der Präsident macht einen Vorschlag, dann wird diskutiert und schlussendlich entscheidet die Mehrheit.
Schaut da nicht jeder Teilverbandsvertreter vor allem für seine Schwinger und das «Gstürm» ist vorprogrammiert?
Natürlich schaut man auf die eigenen Leute, also in meinem Fall auf die Innerschweizer Schwinger. Aber nur auf die eigenen Schwinger zu schauen, kann zum Eigentor werden. Es ist ein Nehmen und Geben.
Die Paarungen sorgen immer wieder für Gesprächsstoff und es gibt kaum ein Schwingfest, wo die Einteilung nicht kritisiert wird.
Es gibt immer wieder Reaktionen. Von Schwingern und Sportkennern hört man wenig, dafür äussern sich jene, die meinen es besser zu wissen. Im Nachhinein ist es immer einfacher Paarungen zu bestimmen.
Das Gespräch führte Karin Portmann.