Die Stadt habe ein Interesse daran, dass die ZSC Lions weiter erfolgreich Eishockey spielen können, begründet der Stadtrat das geplante Engagement der Stadt. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei eine eigene Arena. «Die Löwen brauchen einen eigenen Käfig», betont CEO Peter Zahner von der ZSC Lions AG. Voraussichtlich 2022 sollen die Löwen das neue Stadion beziehen können.
Löwenanteil übernimmt die Stadt
Die Stadt will den ZSC Lions für das Projekt ein Darlehen in der Höhe von 120 Millionen Franken geben und ihnen das Land im Baurecht abtreten. Für beides soll eine Laufzeit von 65 Jahren gelten. Zudem will der Stadtrat den Betrieb des Stadions mit zwei Millionen Franken jährlich unterstützen. Das Geld muss allerdings noch vom Gemeinderat und von den Stimmberechtigten der Stadt Zürich bewilligt werden.
Linke Skepsis und rechtes Wohlwollen
Im Stadtparlament sind die Meinungen noch nicht gemacht. Vor allem die linken Parteien, allen voran Grüne und AL, sehen das Projekt aber kritisch:
Das Hallenstadion sei vor zwölf Jahren aufwändig saniert worden. Die Stimmberechtigten hätten dazu Ja gesagt, weil es die Heimat des ZSC sei. Hockey habe im Hallenstadion aber keine Priorität mehr, der ZSC sei quasi zum Ausziehen gezwungen – und die Stadt solle grosszügig ein neues Stadion mitfinanzieren. Kritische Fragen zu der Finanzierung haben auch SP und Grüne. Nur FDP, SVP und die CVP haben am Projekt nichts auszusetzen und begrüssen das Engagement privater Sponsoren.
Ob sich für das Stadion im Parlament eine Mehrheit findet, ist zum heutigen Zeitpunkt noch offen.
Kein Spaziergang für den Stadtrat
Dem Stadtrat ist bewusst, dass er noch viel Überzeugungsarbeit leisten muss. Sportvorsteher Gerold Lauber vergleicht die Aufgabe mit den Playoff: Es seien noch wichtige Spiele zu gewinnen. Die Stadträte sind aber zuversichtlich, dass dies gelingt. Das grosse Engagement der Stadt begründen sie unter anderem damit, dass die ZSC Lions viel für den Nachwuchs machen und die neue Eis-Arena auch dem Breitensport zugute kommen soll.
Die Stadt schiesse das Geld zudem nur vor. Es müsse verzinst und zurückbezahlt werden, und auch für das Land schulden die ZSC Lions der Stadt einen Baurechtszins, betont Finanzvorsteher Daniel Leupi.
Die Vorgeschichte
Geld auch aus anderen Quellen
Aber nicht nur die Stadt nimmt Geld in die Hand. An den Investitionskosten beteiligen sich mit 36 Millionen auch private Investoren. Bund und Kanton Zürich steuern zudem 19 Millionen aus dem Sportfonds bei.
Geplant ist eine Haupthalle mit 11'600 Plätzen. Daneben soll es eine Trainingshalle, Restaurants und Büroflächen geben. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf 169 Millionen Franken.