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Befremden in der BDP Eric Stauffer will zurück in die Politik – nun als BDPler

Der ehemalige Anführer der rechten Genfer Protestpartei MCG hat angekündigt, für die BDP bei den Nationalratswahlen zu kandidieren. Offiziell ist er aber noch gar kein Mitglied.

Eric Stauffer sorgt mit seiner angekündigten Nationalratskandidatur in der Politszene für Aufruhr – und für Augenreiben bei der BDP Schweiz.

Der ehemalige Mitgründer und Anführer der rechten Genfer Protestpartei MCG (Mouvement citoyens genevois) hat angekündigt, für die Nationalratswahlen zu kandidieren. In einem Interview in der Westschweizer Zeitung «Tribune de Genève» sagt Stauffer, er sei der BDP Schweiz beigetreten und werde für sie kandidieren.

Die Kandidatur ist nach jetzigem Wissensstand aus unserer Sicht zumindest fraglich.
Autor: Astrid Bärtschi BDP Schweiz

Auf Anfrage von Radio SRF bestätigt die Generalsekretärin der BDP Schweiz, Astrid Bärtschi, zwar, dass Eric Stauffer vor einigen Tagen, ein Mitgliedschaftsgesuch gestellt habe. Sie schreibt aber weiter, dass dieses Gesuch von der Geschäftsleitung noch nicht behandelt werden konnte.

Und die BDP Schweiz schrieb in einer Medienmitteilung: «Nach heutigem Wissensstand betreffend der politischen Positionierung von Eric Stauffer erscheint eine Aufnahme und damit eine entsprechende Kandidatur für die BDP sehr fraglich.»

Passt Stauffer zur BDP?

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob Stauffer und die BDP überhaupt zusammenpassen – zum Beispiel, wenn es um Europapolitik geht. Die BDP setzt sich für einen bilateralen Weg mit der EU und gegen eine Abschottung der Schweiz ein.

Eric Stauffer feiert mit anderen MCG-Politikern
Legende: Mit der Protestpartei Mouvement citoyens genevois konnte Stauffer (Mitte) einige Wahlerfolge feiern. Keystone/Archiv

Stauffer hingegen politisiert auf einer ganz anderen Linie. Eines seiner wichtigsten Anliegen war stets der Kampf gegen die Grenzgänger. In einer Diskussionssendung im Westschweizer Fernsehen RTS hatte er sich zu diesem Thema vor vier Jahren regelrecht in Rage geredet.

Stauffer hat immer mal wieder mit Eskapaden und Wutausbrüchen auf sich aufmerksam gemacht. Unvergessen bleibt beispielsweise auch, als er im Genfer Grossen Rat ein Wasserglas in Richtung FDP-Politiker warf.

Langweilig wird es mit Stauffer ganz bestimmt nicht – doch auch das passt nur bedingt zum Wahlspruch der BDP. Dieser lautet «Langweilig, aber gut». Ob die BDP Schweiz Stauffer will, wird erst noch entschieden.

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