Der Kanton Thurgau hat sechs Sitze im Nationalrat. Drei Sitze hat die SVP und je einen die FDP, die CVP und die SP. Zwei bisherige Nationalräte sind während der letzten Legislatur nachgerückt: Bei der FDP Hansjörg Brunner für Hermann Hess und bei der SVP Diana Gutjahr für Hansjörg Walter.
Spannende Ausgangslage bei der SVP
Die SVP Thurgau will ihre drei Sitze halten. Mit Verena Herzog und Diana Gutjahr treten zwei bisherige Nationalrätinnen an, die gute Chancen haben für eine Wiederwahl. Verena Herzog politisiert schon länger für die SVP im Nationalrat und ist gut etabliert in Bern. Diana Gutjahr ist zwar erst seit Kurzem in der grossen Kammer, konnte sich aber durch ihr Engagement für die Berufsbildung einen Namen machen.
Der langjährige Bauernvertreter und Präsident des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft, Markus Hausammann (SVP), wird nicht mehr zur Wahl antreten. Um seinen Sitz buhlen nun mehrere politische Schwergewichte der SVP im Kanton Thurgau: Der Unternehmer Stefan Mühlemann, der Bezirksgerichtspräsident Pascal Schmid, der Gartenbauunternehmer Manuel Strupler und der Landwirt Daniel Vetterli.
Auch die linken Parteien wollen diesen Sitz mit einer gemeinsamen Listenverbindung der Grünen, der GLP und der SP erobern. Dieser ditte Sitz der SVP ist am meisten umkämpft im Nationalratswahlkampf im Kanton Thurgau.
FDP mit Listenverbindung mit SVP
Die FDP holte vor vier Jahren einen Nationalratssitz von der GLP, und zwar dank des bekannten Unternehmers Hermann Hess. Doch Hess trat noch in der laufenden Legislatur zurück.
Für ihn rückte der Sirnacher Unternehmer Hansjörg Brunner nach. Dank einer Listenverbindung mit der SVP und der EDU stehen die Chancen gut, dass die FDP diesen Sitz verteidigen kann.
SP will Sitz verteidigen
Die SP will den Sitz der langjährigen Nationalrätin Edith Graf-Litscher verteidigen. Auch ihre Chance sind gut, da sich ihre Chancen durch die Listenverbindung mit den Grünen und der GLP erhöht haben. Ohne diese Listenverbidung hätte Graf-Litscher um ihre Wiederwahl bangen müssen.
GLP will Sitz zurückholen
Die GLP will mit dem Fraktionschef der GLP/BDP-Fraktion im Grossen Rat, Ueli Fisch, den dritten Sitz der SVP erobern. Dies kann nur gelingen, wenn die GLP mehr Stimmen macht als noch vor vier Jahren. Aber auch ihre Partner in der Listenverbindung (Grüne und SP) müssen zulegen, damit ein Sitz von der SVP ins linke Lager wandert. Sollte dies gelingen, ist die Frage offen, ob die Grünen oder die GLP den Sitz erhalten. Einen Nationalratssitz erobert am Ende diese Partei auf der Listenverbindung, die am meisten Stimmen gemacht hat. Zwischen den etwa gleich starken Parteien, GLP und Grüne, ist das Rennen völlig offen.
Drei Listenverbindungen
Neben der FDP mit der SVP und der EDU gehen auch die BDP, CVP und die EVP eine Listenverbindung ein.
Man wolle damit die konstruktive Mitte stärken, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung dieser drei Parteien. Die dritte Listenverbindung gehen die SP, die Grünen und die GLP ein.
(SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz; laufende Berichterstattung)