Anfang Oktober hatte sich der Präsident der Bündner Tierarztgesellschaft an die Öffentlichkeit gewandt, man mache sich Sorgen um den Nachwuchs. Weil der Job hart ist, weil man kaum Teilzeit arbeiten kann und weil vor allem Studienabgänger nicht unbedingt in den Randregionen arbeiten wollen.
Die Gesellschaft befürchtet, dass gewisse Talschaften im Kanton irgendwann ohne veterinärmedizinische Versorgung dastehen könnten. In der Fragestunde des Grossen Rats wurde die Sache zum Thema.
CVP-Grossrat Reto Crameri wollte vom zuständigen Regierungsrat Jon Domenic Parolini wissen, ob die Regierung das Problem auch sehe und ob Handlungsbedarf gegeben sei.
Ein mögliches, aber kein akutes Problem
Noch gebe es keinen Tierärztenotstand in Graubünden, sagt Jon Domenic Parolini. Allerdings gebe es bei einigen Praxisinhabern eine Überalterung und die Nachfolgeregelung sei in der Tat nicht einfach.
«Die Befürchtung, dass in gewissen Talschaften irgendwann die veterinärmedizinische Versorgung nicht mehr sichergestellt sein könnte, ist nicht von der Hand zu weisen », erklärt Parolini.
Eine flächendeckende Versorgung sei aber, auch mit Blick auf Seuchen und das Tierwohl, von öffentlichem Interesse. Akuter Handlungsbedarf gebe es nicht, aber: «Das Problem ist erkannt».
Da das Ganze vielschichtig sei, sei dem Problem nur mit vereinten Kräften von Bund, Tierärzten und dem Kanton zu begegnen. Konkreter wurde Parolini allerdings nicht.