Als erst sechster Schweizer Kunstturner nach Jack Günthard und Ernst Fivian in den Fünfzigerjahren, Daniel Giubellini und Donghua Li in den Neunzigerjahren sowie Pablo Brägger im letzten Jahr gewann der 25-jährige Aargauer Oliver Hegi EM-Gold. Und als erst vierter Schweizer holte er an denselben Europameisterschaften zwei Einzel-Medaillen. Nach dem Triumph herrscht auch grosse Freude bei den Verantwortlichen des Turnzentrums des Aargauer Turnverbands in Niederlenz. Am Ort, wo die Turnkarriere von Oliver Hegi, richtig Fahrt aufgenommen hat.
SRF News: Wie haben sie den Triumph von Oliver Hegi erlebt?
David Huser: Ich war zu Hause. Am Samstag war ich an der Hochzeit meiner Schwester, deshalb konnte ich nicht in Glasgow vor Ort sein. Am Sonntag aber, diese Emotionen, das war gewaltig. Ich war vor dem Fernseher - mit geschätztem Puls von 180 – und dementsprechend war meine Freude für Oliver gewaltig.
Welchen Anteil am Erfolg hat denn das Turnzentrum in Niederlenz?
Wir wollen die Athleten für internationale Erfolge vorbereiten, dies ist unsere Philosophie. Uns ist wichtig, dass wir in Niederlenz die Basis legen, damit die Athleten erfolgreich sein können. Wir konnten schon Erfolge von Lukas Fischer und Christian Baumann feiern. Nun die Krönung, der Europameistertitel von Oliver Hegi. Man sieht, dies ist kein einmaliger Erfolg, sondern ein Erfolg mit System.
Mit Leonie Meier, Anina Wildi, Noe Seifert waren an diesen Europameisterschaften noch weitere Talente aus dem Aargau dabei. Sieht die Zukunft für den Aargauer Turnsport goldig aus?
Goldig, wäre vielleicht etwas vermessen. Es hat aber sicher junge Talente im Aargau, die sehr vielversprechend sind.
Denken Sie, dass dieser Erfolg von Oliver Hegi, dem Turnsport im Aargau noch einmal einen Schub verleiht?
Ja. Ich hoffe, dass sich dies positiv auf den Turnsport im Aargau auswirkt. Es wird junge Turnerinnen und Turner geben, die Oliver Hegi nacheifern wollen.
Das Gespräch führte Andreas Brandt.