Das Kino Cinetreff in Herisau kann sich nur dank regionalen Filmen und innovativen Events behaupten. «Würden wir die gleichen Blockbuster zeigen wie die grossen Kinos, könnten wir gleich schliessen», sagt Yves Noël Balmer, Präsident des Vereins Cinetreff.
Aus diesem Grund hat sich der Verein Cinetreff mit dem Filmemacher Thomas Rickenmann zusammengetan. Extra für seinen neusten Dokumentarfilm mit dem Titel «S'Bloch» (Mehr zum Brauch und zum Film siehe unten). Rickenmann macht den Film und erhält als Filmverleiher einen Teil der Billetteinnahmen. Das Kino übernimmt das Marketing und sorgt dafür, dass die Säle voll sind. «Wir profitieren gegenseitig: Ohne das Kino könnte ich keinen Film in der Region machen und ohne meinen Film hätte das Kino weniger Zuschauer», so Filmemacher Rickenmann.
Das Kino kann nur dank dieser regionalen Nische überleben.
Das Kino rechnet mit etwa 10'000 Zuschauern für den Film «s'Bloch». Das sind fast so viele, wie in einem ganzen Jahr ins Kino Herisau kommen. Das gebe dem Verein ein finanzielles Polster für umsatzschwache Monate, hofft Balmer. Und wenn es nicht klappt? Ein finanzieller Grundstock kommt von Stiftungen und Gemeinden. Ansonsten würden der Verein und auch der Filmemacher allenfalls fehlende Einnahmen stemmen.
Der Brauch «Bloch»
Am Blochmontag ziehen Gruppen von Männern oder Knaben einen langen Baumstamm – ein Bloch – durch die Dörfer von Appenzell Ausserrhoden. Dazu tragen sie traditionelle Kleidung von Berufen, die mit Holz arbeiten. Am Abend wird das Bloch auf dem Dorfplatz versteigert. Der Brauch kommt von den Waldarbeitern, die am Ende des Winters ein Bloch selber verkaufen durften.