Wahlbarometer - Philipp Müller geniesst höchste Glaubwürdigkeit

Wie glaubwürdig sind unsere Parteipräsidenten? FDP-Chef Philipp Müller steht in der öffentlichen Wahrnehmung am besten da. SVP-Parteipräsident Toni Brunner hingegen gilt am unglaubwürdigsten.

Die höchste Glaubwürdigkeit bei den Wahlberechtigten insgesamt geniesst FDP-Parteipräsident Philipp Müller. 48 Prozent der Befragten halten ihn für glaubwürdig. Dies zeigt das letzte SRG-Wahlbarometer vor den Wahlen, durchgeführt vom Forschungsinstitut gfs.bern.

Das Resultat erstaunt: Denn Philipp Müller war am 10. September in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Aus noch ungeklärten Gründen geriet der FDP-Präsident in Lenzburg (AG) mit seinem Mercedes auf die Gegenfahrbahn und verletzte eine junge Rollerfahrerin schwer. «Einen Unfalleffekt gibt es aber nicht. Philipp Müller bleibt der glaubwürdigste Parteipräsident», erklärt Politikwissenschafterin Martina Mousson von gfs.bern.

Auf dem zweiten Rang folgt CVP-Präsident Christophe Darbellay zusammen mit SP-Präsident Christian Levrat (je 47 Prozent) vor SVP-Präsident Toni Brunner (37 Prozent). Brunner erhält gleichzeitig die höchste Bewertung bei der Unglaubwürdigkeit – mehr als jeder Dritte hält den SVP-Chef für nicht glaubwürdig. Auf Platz 2 steht hier Christian Levrat mit nur 16 Prozent.

Rote Laterne parteiintern für die Grünliberalen

Eckwerte des Wahlbarometers

Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 23. und 30. September 2015 durchgeführt. Befragt wurden 2011 Personen. mehr

Am wenigsten Glaubwürdigkeit mit nur 28 Prozent geniesst das Grüne Co-Präsidium. Noch immer mangelt es den beiden Präsidentinnen Regula Rytz und Adèle Thorens an Bekanntheit. Auch die GLP und die BDP kämpfen mit diesem Problem.

Betrachtet man die Glaubwürdigkeit der jeweiligen Präsidenten aus Sicht der Parteiwähler, sieht die Sache anders aus. Christophe Darbellay und Christian Levrat schneiden mit je 80 Prozent Glaubwürdigkeit am besten ab, direkt dahinter folgt Toni Brunner (77 Prozent). Damit ist das SVP-Elektorat dem eigenen Parteipräsidenten weitaus wohlwollender gesinnt, als die Gesamtheit der Wahlberechtigten.

Das Schlusslicht bildet hier GLP-Präsident Martin Bäumle. Nur von 56 Prozent seiner Wählern wird er für glaubwürdig gehalten. Doch auch dies hängt massgeblich mit seinem Bekanntheitsgrad zusammen: 28 Prozent der Grünliberalen-Wählerschaft kennen Bäumle nicht.

Platz 1:

FDP-Präsident Philipp Müller schätzen 48 Prozent der Wahlberechtigten als glaubwürdig ein – der Spitzenwert. Innerhalb der eigenen Partei liegt der Wert bei 73 Prozent. Müller kann vor allem die Bürgerlichen überzeugen. Bei der SVP und der BDP hält ihn eine Mehrheit für glaubwürdig. Fazit: Der Autounfall hat seiner Glaubwürdigkeit nicht geschadet.

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Platz 2:

SP-Präsident Christian Levrat halten 47 Prozent der Wahlberechtigten für glaubwürdig. Innerhalb der eigenen Partei sehen dies 80 Prozent so, der beste Wert aller Parteipräsidenten. Levrat schneidet neben seiner eigenen Partei vor allem bei der Wählerschaft von GLP, CVP und Grünen gut ab.

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Platz 2:

CVP-Präsident Christophe Darbellay halten 47 Prozent der Schweizer Wahlberechtigten für glaubwürdig. Seine Strahlkraft geht nach rechts wie links. So halten ihn die Mehrheiten der SP-, GLP, BDP- und FDP-Wähler für glaubwürdig. Innerhalb seiner eigenen Partei liegt er bei 80 Prozent, was der Spitzenwert ist.

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Platz 4:

SVP-Präsident Toni Brunner halten 37 Prozent der Wahlberechtigten für glaubwürdig. Innerhalb der SVP-Wählerschaft erreicht er einen Wert von 77 Prozent. Doch ausserhalb der eigenen Wählerschaft hält ihn kaum jemand für glaubwürdig.

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Platz 5:

BDP-Präsident Martin Landolt halten 32 Prozent der Wahlberechtigten für glaubwürdig, innerhalb der eigenen Partei sind es 60 Prozent. 30 Prozent der Wahlberechtigten geben an, Landolt nicht zu kennen, womit sie seine Glaubwürdigkeit auch nicht einschätzen können.

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Platz 6:

Ähnlich wie Landolt geht es GLP-Präsident Martin Bäumle. Ihn halten 31 Prozent der Wahlberechtigten für glaubwürdig, innerhalb der eigenen Wählerschaft liegt der Wert bei 56 Prozent. Auch er hat aber ein Bekanntheitsproblem: 29 Prozent der Befragten kennen ihn nicht. Interessant: Auch für 28 Prozent der GLP-Wähler ist Bäumle unbekannt.

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Platz 7:

Das Präsidentinnen-Duo der Grünen, Adèle Thorens (links) und Regula Rytz, ist für 28 Prozent der Wahlberechtigten glaubwürdig, innerhalb der eigenen Partei liegt der Wert bei 66 Prozent. Auch sie haben ein Problem mit dem Bekanntheitsgrad. 33 Prozent der Wahlberechtigten kennen die beiden nicht.

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