Vor rund drei Wochen ist die Produktion in der neuen Käserei auf dem Urnerboden angelaufen. Milchtechnologe Martin Stadelmann und Käser Thomas Schacher werden in der modernen Käserei täglich ca. 4500 Liter Milch zu Alp- und Raclettekäse, Butter, Rahm und Milchdrink verarbeiten. Die Produkte werden in den Regalen der Grossverteiler, in lokalen Geschäften und im eigenen Laden verkauft.
Martin Stadlemann ist Geschäftsleiter der Alpkäserei Urnerboden AG und verantwortlich für das Marketing. Es sei schwierig gewesen, Geschäfte zu finden, die den Käse ins Sortiment aufnehmen. «Ich erzählte von der Käserei und den Produkten und sie wollten probieren. Es gibt aber noch nichts zu probieren, weil der Alpkäse erst produziert werden muss», sagt Martin Stadelmann. Im nächsten Winter werde dies dann einfacher.
Vielfalt nicht gefährdet
Es wird aber auch künftig nicht nur eine Sorte Alpkäse auf dem Urnerboden geben. Die rund 50 Älpler werden auch weiterhin zum Teil selber Käse produzieren und nur einen Teil der Milch in die neue, zentrale Käserei liefern. «So bleibt die Alpkäse-Vielfalt auf dem Urnerboden erhalten.»
Die Älpler auf dem Urnerboden erhoffen sich von der Käserei eine grössere Wertschöpfung ihrer Milch. Diese mussten sie zu immer tieferen Preisen der Milchindustrie abliefern, sagte Toni Gisler, Verwaltungsratspräsident der Alpkäserei Urneboden AG. Ob sich die 6 Millionen Franken Invesitionskosten auszahlen werden, wird sich erst in den nächsten Alpsömmer zeigen. «Unsere Abklärungen zeigen jedoch, dass die Käserei rentieren wird», meint Gisler optimistisch.
Die rund 1000 Kühe auf dem Urnerboden geben während dem Alpsommer rund 1,4 Millionen Liter Milch. 500`000 Liter werden von den Älplern selber verkäst, 500`000 Liter werden in der neuen Käserei verarbeitet.
Der Urnerboden gilt als die grösste Kuh-Alp der Schweiz.
Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr