Jedes Jahr wiederholt es sich: Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres werden im Kanton Zürich viele Heilpädagoginnen gesucht. Diese unterstützen Kinder mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen in der Schule.
Einen Grund für den konstanten Mangel an Heilpädagoginnen sieht die Zürcher Kantonsrätin Monika Wicki (SP) unter anderem darin, dass zu wenig entsprechende Fachpersonen ausgebildet werden. «Gleichzeitig steigt die Bevölkerungszahl und damit die Schülerzahl», so Wicki.
In einem Vorstoss forderte die Kantonsrätin von der Zürcher Regierung, eine Übersicht zu schaffen. Der Regierungsrat solle aufzeigen, welche Aufgaben nur von Heilpädadogen gemacht werden können und welche Übungen auch Lehrpersonen ohne heilpädagogische Ausbildung übernehmen könnten.
FDP dafür, SVP dagegen
Unterstützung erhielt Wicki von Ratskollegin Barbara Franzen (FDP). Durch eine klare Aufgabentrennung zwischen Lehrpersonen und Heilpädagogen «stärken wir beide Berufsfelder», so Franzen.
Gegen den Vorstoss äusserten sich eine Mehrheit der Grünen und die SVP. Kantonsrat Matthias Hauser (SVP) führte den Mangel an Heilpädagoginnen auf ein fehlerhaftes Schulsystem zurück. Das Problem sei, dass Sonderschüler in normale Klassen gehen: «Der Unterstützungsbedarf der Klasse erhöht sich aufgrund dieses Modells», so Hauser. Er kritisierte während der Debatte, mit dem entsprechenden Vorstoss würde lediglich «Pflästerli-Politik» betrieben.
Mit 109 zu 62 Stimmen überwies der Kantonsrat den Vorstoss schliesslich an die Regierung. Diese hat nun zwei Jahre Zeit, um einen Bericht auszuarbeiten.