Zunächst wollte Erich Vogel vor Gericht keine Fragen beantworten. Dann aber holte er aus zu einem Schlusswort, während dessen er den Staatsanwalt kritisierte, mit der Faust auf den Tisch schlug und kurz zusammen gefasst sagte, er sei reingelegt worden. Denn Erich Vogel sah sich nicht als Täter, sondern als Opfer.
Er habe nichts gewusst von einer Erpressung. Er sei davon ausgegangen, dass sich der Hauptangeklagte, ein befreundeter Spielervermittler, mit Fredy Bickel einvernehmlich geeinigt hatte.
Ein mitgehörtes Telefonat als Beweis
Alles begann vor über 10 Jahren: Ende der 90er Jahre war Fredy Bickel schon einmal Sportchef der Young Boys, und damals soll er unlautere Verträge abgeschlossen haben. Mit diesen Dokumenten soll der Spielervermittler Bickel im Herbst 2013 erpresst haben. Er soll gedroht haben, diese Dokumente an die Zeitung «Blick» weiterzugeben.
In diesem Zusammenhang soll Erich Vogel laut Anklage von «heisser Ware» gesprochen haben, welche die Karriere von Fredy Bickel zerstören könnte. Und er gab dem Spielervermittler am Telefon den Rat, von Fredy Bickel noch mehr Geld zu verlangen. Ein Telefonat, das von der Polizei abgehört wurde.
14 Monate bedingt
Vorgeschichte
Die Staatsanwaltschaft verlangt für den Spielervermittler deshalb 30 Monate Haft, zehn davon soll er im Gefängnis absitzen. Für Erich Vogel lautet der Antrag: Bedingte Haftstrafe von 14 Monaten wegen Beihilfe zur Erpressung. Der Fussballmanager muss also sicher nicht nochmal hinter Gitter. Im Herbst 2013 sass er bereits während 19 Tagen im Untersuchungsgefängnis in Zürich.