Zum Nutzen der Schweiz?
Es ist ein Jammer, sagten Bundesrat und Parlament, dass das Geschäft mit inländischen Obligationen im grösseren Stil ins Ausland verlegt wurde, weil man dort keine oder kaum Verrechnungssteuer bezahlt.
Wir wollen das Geschäft wieder in die Schweiz zurückholen. Deshalb schaffen wir die Verrechnungssteuer auf inländischen Obligationen ab. Die Umsatzabgabe ebenfalls. Es erleichtert den Handel mit Obligationen. Am Anfang verlieren wir zwar diese Steuereinnahmen, aber schon in ein paar Jahren verdienen wir wieder, weil der Handel in der Schweiz stattfindet. Das stärkt den Finanzplatz Schweiz. Und: Diese Mehreinnahmen kommen allen in der Schweiz zugute.
Es ist zum Nutzen der Schweiz.
FDP, SVP, die Mitte, GLP und die grossen Wirtschaftsverbände befürworten die Abschaffung der Verrechnungssteuer auf inländischen Obligationen.
Zum Schaden der Schweiz?
SP und Grüne haben das Referendum ergriffen. Sie sagen: Die Verrechnungssteuer wurde eingeführt, damit Leute oder Unternehmen bei der Steuererklärung nicht tricksen. Gibt man ehrlich an, was man an Obligationen besitzt und wie hoch der Zinsertrag ist, bekommt man die Steuer ja wieder zurück. Zudem ist es mehr als fraglich, ob der Handel mit inländischen Obligationen im grossen Stil wieder zurück in die Schweiz kommt. Weil der Handel mit Obligationen von der Mehrwertssteuer befreit ist, wäre es nicht richtig, die Umsatzabgabe zu streichen.
Fallen die Verrechnungssteuer und die Umsatzabgabe, ist das viel Geld, das der Schweiz fehlen wird.
Es ist zum Schaden der Schweiz. Weil der Handel mit Obligationen nicht mehrwehrtssteuerpflichtig istDie Umsatzabgabe dient als Ersatz dafür, dass der Handel mit Obligationen nicht mehrwertsteuerpflichtig ist.
SP, Grüne, EVP und die Gewerkschaften sind gegen die Abschaffung der Verrechnungssteuer auf inländischen Obligationen.
Diskutieren Sie mit
Reform der Verrechnungssteuer: Höchste Zeit oder unfair? Darüber diskutieren wir in der Sendung «Forum» von 10.00 bis 11.00 Uhr auf Radio SRF 1. Zu Gast sind:
- JA: Florence Schmid, Juristin, angehende Steuerexpertin, Stadträtin JF/FDP Stadt Bern
- NEIN: Samira Marti, Ökonomin, Nationalrätin SP Baselland