In der kommenden Woche beginnt die «E3», die «Electronic Entertainment Expo», eine der grössten Messe für Games. Im Vorfeld der Messe kündigen namhafte Hersteller bereits ihre Produkte an – darunter auch Oculus, die Firma, die die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift entwickelt und Facebook gehört.
Im Frühling haben bereits mehrere Hersteller ihre VR-Brillen präsentiert, etwa Valve seine «Vive» und Sony seine «Morpheus»-Brille, und nannten konkrete Erscheinungsdaten. Nun zieht Oculus nach und präsentiert eine ausgereifte «Oculus Rift» mit Steuerung. Zusätzlich kündigte das Unternehmen auch eine Kooperation mit Microsoft an.
Win-Win-Situation für Oculus und Microsoft
Künftig soll es möglich sein, mit der Brille auch Xbox-Games zu spielen, also auf der Spielkonsole von Microsoft. Die Kooperation nützt beiden: Bislang entwickelte Microsoft nur die «HoloLens», ein System, mit dem holografische Projektionen in die Realität eingeblendet werden können – sogenannte «Augmented Reality».
Mit der Kooperation gewinnt Microsoft nun den Anschluss an ein Hardware-System für virtuelle Realitäten. Oculus kann seinerseits mit der Kooperation an ein bestehendes Ökosystem für Games anknüpfen, an der es der Firma bisher mangelte. Für die Xbox existieren bereits Vertriebskanäle und Entwicklungsmöglichkeiten, in die sich die Oculus Rift nun einklinken kann. Mit der Brille soll es nun auch möglich sein, schon vorhandene Xbox-Games spielen zu können und nicht nur für Games, die für die Brille explizit entwickelt werden.
Die schwierige Steuerung durch virtuelle Welten
Spielerinnen und Spieler, die mit der Xbox spielen, verwenden einen Controller, um sich durch die Games zu navigieren. Mit aufgesetzter Oculus Rift soll man nun auch diesen Controller verwenden können. Wie gut das funktionieren wird, ist noch nicht sicher, denn um sich in virtuellen Realitäten bewegen zu können, verlangt nach viel ausgefeilteren Steuerungskonzepten.
Oculus stellt deshalb auch ein neues Steuerungssystem vor, mit dem man sich in VR-Games bewegen kann: Die «Oculus Touch», besteht aus zwei Controllern, die man je in einer Hand hält. So soll es möglich sein, die Bewegung der Arme und Hände auch in der virtuellen Realität zu modellieren und etwa im Game selber auf die eigenen Arme und Hände blicken zu können, nach virtuellen Gegenständen zu greifen und vieles mehr.
Noch steht der Verkaufspreis der Oculus Rift nicht fest. Eben so wenig, ob die Xbox noch zusätzliche Hardware benötigt, um mit der Brille zu funktionieren.
Das Rennen um das marktführende VR-System geht weiter: Valve, das ein VR-System für Computer-Games entwickelt, will bereits kommende Weihnachten seine VR-Brillen und -Controller in die Läden bringen. Sowohl Sonys «Morpheus» für die Playstation 4 als auch die «Oculus» sind für das kommende Frühjahr angekündigt.