Die zwölfte Ausgabe der Swiss Music Awards gab sich redlich Mühe, auch am neuen Austragungsort Klasse zu versprühen. Mit der Grösse und Ambiance der bisherigen Event-Location, dem Hallenstadion in Zürich, konnte das Luzerner KKL aber nicht ganz mithalten.
Die Seriensieger bauen ihre Sammlung aus
In der ewigen Bestenliste verkürzte Bligg seinen Award-Rückstand auf Kollege Stress mit seinen Siegen Nummer sechs und sieben (er gewann dieses Jahr in den Kategorien «Best Male Act» und «Best Album») und liegt damit nur noch zwei Steine hinter Rekordsieger Stress, der insgesamt schon neunmal gewonnen hat.
Und auch Lo & Leduc holten sich einen weiteren Award («Best Group») – aber nicht den, auf welchen wohl jedermann in der Halle und zu Hause vor dem Fernseher getippt hätte.
Die Mega-Überraschung zum Show-Ende
Kaum jemand hätte darauf gewettet, dass «079» von Lo & Leduc in der Kategorie «Best Hit National» nicht gewinnt. «079» hielt sich vergangenes Jahr während 21 Wochen an der Spitze der Single-Hitparade – so erfolgreich war noch kein Schweizer Song zuvor.
Am Ende aber hiess der Gewinner Loco Escrito mit «Adiós». Das ganze Publikum im KKL war baff, während der Zürcher Latin-Pop-Sänger eine beschwingte Rede hielt.
Die ehrliche Freude der Gewinnerinnen
Auch sonst freuten sich jene Künstler am sichtbar ehrlichsten über die Auszeichnungen, welche nie mit einer gerechnet hätten: Sina, welche den «Outstanding Achievement Award» für ihr Lebenswerk erhielt und mit ihrer salopp-sympathischen Rede einen Glanzpunkt setzte; The Gardener & The Tree («Best Live Act»), die komplett überrumpelt aus der Wäsche blickten; oder Steff La Cheffe, welche sich in der Kategorie «Best Female» als Underdog gegen die Hochkaräter Sophie Hunger und Beatrice Egli durchsetzte.
Erfrischende Livekonzerte im Nebensaal
Die erfrischendste Neuerung an der diesjährigen Preisverleihung waren die Konzerte auf der zweiten Bühne im nebenan liegenden Luzerner Saal, wo Nemo, Anna Rossinelli, Bastian Baker und Manillio einen Saal voller Musikfans unterhielten.
Und da diese Musik live gespielt wurde, gab es im Gegensatz zu den Vorjahren eine volle Prise echter Musik ohne Playback-Spielereien. Gerade da hatte die Award-Show echten Stil.
Mit Billie Eilish wurde es international
Und apropos echte Musik: Den Höhepunkt der diesjährigen Swiss Music Awards lieferte die 17-jährige Billie Eilish mit ihrer packenden Performance. Die amerikanische Singer-Songwriterin machte deutlich, weshalb sie zurzeit gerade die Welt erobert und ihre Songs millionenfach gestreamt werden.
Billie Eilishs Auftritt hatte Gänsehautfaktor – und für einen kurzen Moment versprühte die Show in Luzern internationalen Glamour.
Marius Bear tritt in Fussstapfen von Hecht und Co.
Appenzeller Dialekt hat man am Rednerpult der «Swiss Music Awards» wahrscheinlich noch nie gehört. Am Samstagabend war es so weit. Marius Bear gewann den Nachwuchspreis von SRF 3 und wurde zum «SRF 3 Best Talent» gekürt.
Vor ihm hatten diesen Preis schon Künstler wie Hecht, Lo & Leduc, Nemo, Dabu Fantastic oder Steff la Cheffe gewonnen – allesamt Musiker, die danach zu Stars der Schweizer Popszene aufstiegen.
Marius Bear war hörbar bewegt, zu diesen Musikern auf die KKL-Bühne gebeten zu werden: «Ich zittere wie ein nasser Hund».
Hier sind alle Sieger in der Übersicht:
Swiss Music Awards 2019: Die Gewinner
SRF 3 Best Talent | Marius Bear |
Best Female Act | Steff la Cheffe |
Best Male Act | Bligg |
Best Group | Lo & Leduc |
Best Breaking Act | Härz |
Best Live Act | The Gardener & The Tree |
Best Album | Bligg, «KombiNation» |
Best Hit | Loco Escrito, «Adios» |
Artist Award | Black Sea Dahu |
Best Act Romandie | Emilie Zoé |
Best Solo Act International | Eminem |
Best Breaking Act International | Camila Cabello |
Best Group International | Imagine Dragons |
Best Hit International | Luis Fonsi & Demi Lovato, «Échame la culpa» |