Im Herbst 2004 war es, als Katharina Hänni auf der «Reporter»-Redaktion anrief, um mitzuteilen, sie folge dem Ruf der Liebe und sei daran, nach Kamerun auszuwandern. Die Visitenkarten waren bereits gedruckt: «Reine Paholo» – Königin Paholo sollte sie fortan heissen, denn ihr Angebeteter, den sie übers Internet kennengelernt hatte, war ein afrikanischer Prinz.
Ein bescheidenes Königreich
Dass das Filmstoff bot, war schnell klar. Dem ersten Film, den Hanspeter Bäni über die unerschrockene Bernerin drehte, sollten noch weitere folgen. Denn was Katharina Paholo Hänni in Kamerun erlebte, übertraf bei weitem, was man von einer herkömmlichen Liebesgeschichte erwarten würde. Marcelin Paholo erwies sich tatsächlich als Prinz, sein Königreich allerdings als mehr als bescheiden. Dennoch: Katharina beschloss, in Bangangté zu bleiben, mit Marcelin einen Haushalt aufzubauen und eine Familie zu gründen.
In Afrika lebt sie ihren grossen Traum
Sky, der Sohn von Katharina und Marcelin, ist heute zehn Jahre alt. Der Alltag wie auch die Ehe blieben nicht frei von Turbulenzen. Immer wieder haderte Katharina, kam zurück in die Schweiz, entschlossen, Afrika für immer den Rücken zu drehen, um wenig später wieder nach Kamerun zu reisen. Zwischenzeitlich willigte sie sogar ein, nach afrikanischem Brauch eine zweite Ehefrau in ihrem Heim aufzunehmen. Wiederkehrend auch tropische Krankheiten: Malaria, Fieber, Durchfall schwächten die Schweizerin. Trotzdem blieb sie Afrika und ihren grossen Träumen treu. Eine Wellness-Oase für gestresste Manager wollte sie aufbauen oder Kräuter mit aphrodisischer Wirkung nach Europa exportieren.
Am letzten Donnerstag nun ist Katharina Paholo Hänni im Spital von Bangangté nach kurzer Krankheit verstorben. Eine schillernde Lebensgeschichte hat ein abruptes Ende gefunden.