Adrian Stern hatte nie in Erwägung gezogen, dass ihm der 40. Geburtstag vom vergangenen Jahr irgendwas bedeutet. Doch dann tauchten plötzlich Fragen auf: Wie geht es weiter mit ihm als Musiker? Wie sollen die neuen Songs klingen?
«Das hat mich schon nachdenklich gestimmt», sagt der Sänger am Mittwoch nach seinem Auftritt beim Stück «Bye Bye Bar» im Theater am Hechtplatz, wo er momentan auftritt. Die Frage, wie Stern weiter komponieren soll, ist aktueller denn je – im Herbst publiziert er sein neues Album.
Älter werden heisst, seine jugendliche Unschuld verlieren.
Das Altern ist auch eines der Kernthemen des neuen Albums. «Älterwerden ist eine Phase, in der man ein bisschen die jugendliche Unschuld verliert und nicht mehr die gleiche Selbstsicherheit hat», sagt der Sänger zu «G&G». Früher habe er einfach drauflos gespielt, heute verbringe er viel mehr schlaflose Nächte, bevor er einen Song komponiert oder einen neuen Effekt ausprobiert. Und die Arbeit falle ihm schwerer. «Das hat sich auch auf die Songs ausgewirkt», ist Stern überzeugt.
Ist die neue Musik jetzt auch schwerer und melancholischer? Der Sänger verneint. Sie sei nicht schwerfälliger geworden, sondern befreiend. «Ich habe vielleicht die Selbstsicherheit ein wenig verloren, aber dafür eine Reife entdeckt.»