«glanz & gloria»: Dominique Rinderknecht, die Baka kämpfen ums Überleben, Sie können die Welt bereisen. Ein krasser Kontrast. Wie haben Sie das wahrgenommen?
Dominique Rinderknecht: Wir hier in der Schweiz leben in der Tat im Luxus, selbst einem Obdachlosen geht es besser als den Baka. Es tat gut, ihren Alltag hautnah mitzuerleben. Nur so realisiert man, wie schlecht es ihnen und wie gut es uns eigentlich geht. Videos oder Bilder verharmlosen die Situation oft. Es bringt aber nichts, wenn wir uns nichts mehr gönnen und beispielsweise auf ein Essen mit Freunden verzichten. Wir müssen uns stattdessen unser Glück bewusst machen und unsere Mittel einsetzen, um anderen zu helfen.
Sie haben in Kamerun auch bei den medizinischen Untersuchungen mit angepackt. Eine Herausforderung?
Auf jeden Fall. Ich kam emotional an meine Grenzen, zitterte innerlich, als ich einem Kind eine Impfdosis gab.
Wie konnten Sie die Erlebnisse verarbeiten?
Vor Ort – gar nicht. Es blieb schlichtweg keine Zeit. Aber das war auch gut so, schliesslich war ich dort, um zu helfen. Als ich daheim war, konnte ich die Eindrücke sacken lassen. All die Emotionen kamen hoch. Ich hätte nie gedacht, dass mich das so sehr mitnimmt. Die Reise hat mich sehr geprägt.
Welche positive Erinnerung haben Sie mitgenommen?
Die Gastfreundschaft der Baka, wie sie sich gefreut haben, dass wir gekommen sind, wie sie für uns getanzt haben, wie sie uns mit einem grossen Buffet verwöhnt haben – und das mit den wenigen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Da bekam man schon fast ein schlechtes Gewissen.
Das Projekt
Die Baka sind ein Pygmäenvolk unter anderem in Kamerun, das erst seit kurzem teilweise sesshaft ist. Dort besuchten Dominique Rinderknecht und FDP-Nationalrat Ignazio Cassis ein Fairmed-Gesundheitsprojekt für die Baka. Von Fairmed bekommen die Baka kostenlose medizinische Unterstützung sowie eine Anleitung im Ackerbau. Die Reise von Dominique Rinderknecht ist Teil der Neuausrichtung der Miss Schweiz. Mit der neuen Leitbotschaft «Krone mit Herz» setzt sich die amtierende Schönheitskönigin für karitative und soziale Projekte in der Schweiz und im Ausland ein. |