Wie wird man Journalist?
Journalismus in der Gratis-Falle
Corina Heinzmann ist 26jährig und arbeitet beim Radio Zürisee in Rapperswil. Daneben macht sie eine journalistische Ausbildung. Wer steigt heute noch in den Journalismus ein, und wie werden junge Journalistinnen und Journalisten ausgebildet? Susanne Brunner hat Corina Heinzmann auf ihrer Redaktion besucht.
An der Schweizer Journalistenschule
Die Journalistin Corina Heinzmann ist in einen Beruf eingestiegen, dessen Zukunft unsicher ist. Was muss sie lernen, damit sie als Journalistin eine Zukunft hat. Heute nimmt sie Unterricht am MAZ, der Schweizer Journalistenschule in Luzern. Dort trifft sie auf die Studienleiterin Barbara Stöckli.
Die Frau für's Digitale
Viele Berufsbilder sind wegen der Digitalisierung im Umbruch, auch der Journalismus. Susanne Brunner redet mit der Studienleiterin Alexandra Stark. Sie arbeitet selbst als Journalistin und ist am MAZ für die sogenannte «Vertiefung Online» zuständig – also die Frau für's Digitale im Journalismus.
Handwerk allein genügt nicht
Journalist ist kein geschützter Beruf. Die Dozentin Alexandra Stark, Studienleiterin der «Vertiefung Online» legt Wert darauf, dass die Jungen nicht nur das Internet-Handwerk lernen, sondern dass sie sich bewusst werden, wofür sie überhaupt stehen.
Gegängelt von Kommunikationsprofis?
Die Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern bildet nicht nur Journalisten aus, sondern auch Kommunikationsfachleute. Ein Widerspruch. Denn Kommunikationsprofis nutzen oft aus, dass Journalisten unter enormem Zeitdruck stehen, und oft keine Zeit haben, alles zu verifizieren. Susanne Brunner redet darüber mit der MAZ-Studienleiterin Barbara Stöckli und dem Direktor der Schweizer Journalistenschule, Diego Yanez.
Die Geschichte der Medien
Die frühen Radio-Jahre
Marc Lehmann wirft mit dem Historiker Theo Mäusli einen Blick zurück auf die frühen Jahre der elektronischen Medien. Nach dem Ersten Weltkrieg, ab den 1920er Jahren, hat das Radio seinen Siegeszug um die Welt angetreten und rasch auch die Schweiz erfasst.
Das Radio wird journalistisch
Mit dem Medien-Historiker Theo Mäusli beleuchtet Marc Lehmann die Entwicklung des Radios zum Informationsmedium. Nachdem das Radio in seinen frühen Jahren zur Unterhaltung und als Propaganda-Instrument der Behörden gedient hat, wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg journalistischer und kritischer.
Liberalisierung – die Privatradios halten Einzug
Die elektronischen Medien waren in der Schweiz lange streng reguliert – bis in die 1980er Jahre hinein, war es ausschliesslich der SRG vorbehalten, Radio und Fernsehen zu veranstalten. Dann, 1983, hielten die lokalen Privatradios Einzug und veränderten die Medienlandschaft fundamental.
Die frühe Pressegeschichte
Wie hat sich der Zeitungsjournalismus hierzulande entwickelt, wie unabhängig war und ist er? Der Winterthurer Karl Lüönd gilt als einer der besten Kenner der Schweizer Presselandschaft. Zunächst Reporter in der Zentralschweiz, war Lüönd in den 1970er Jahren Mitglied der Blick-Chefredaktion, bevor er dann viele Jahre den Züri-Leu und die Züri-Woche herausgab. Für sein Lebenswerk erhielt er 2007 den Zürcher Journalistenpreis.
Die Presse heute
Die Schweizer Presse war in früheren Jahren alles andere als objektiv und neutral. Oft standen Partei- und andere Interessen der Herausgeber und Verleger im Vordergrund. Unabhängiger, fakten-orientierter Journalismus ist in der Schweiz erst ab den 1960er Jahren aufgekommen.
Aus dem Ausland berichten
Vom Umgang mit Repression
Was bedeutet es für die Demokratie, wenn die Medien zum Spielball der Mächtigen werden? Astrid Frefel lebt und Arbeitet seit 17 Jahren in Kairo. Sie weiss, was es heisst, Journalistin zu sein in einem Land, in dem das Regime die Medien, die Journalisten, systematisch unterdrückt. Sie erzählt uns, wie sie unter diesen Bedingungen arbeitet, wie sie an Informationen kommt, Fakten prüft, und wem sie vertraut.
«Auslandjournalismus»: Was ist wirklich passiert?
Auch bei der Auslandberichterstattung wurde gespart, Korrespondenten-Netze wurden zusammengestrichen. Astrid Frefel arbeitet seit 17 Jahren in Kairo. Davor war sie Wirtschaftsjournalistin in der Schweiz sowie Auslandkorrespondentin in Wien und Istanbul. Brigitte Kramer hat mit ihr über die technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen und die Auswirkungen auf ihre Arbeit gesprochen.
Afrikakorrespondent Patrik Wülser erzählt
Wie überprüfen Auslandkorrespondenten Informationen auf ihre Glaubwürdigkeit, wie setzen sie Themen und welchen Einflüssen sind sie ausgesetzt? Patrik Wülser ist seit sechs Jahren SRF-Korrespondent in Afrika. Diesen Sommer wird er in die Schweiz zurückkehren. Von Nairobi aus berichtet er über einen riesigen Kontinent, über ganz verschiedene Länder. Wie schafft er das?
Wem kann man vertrauen?
Um zu verstehen, was auf dem riesigen Kontinent Afrika passiert, ist unser Korrespondent Patrick Wülser viel gereist. Nur so hat er sich ein Bild machen und Informationen überprüfen können.
Nicht den Klischees verfallen
Patrik Wülser hat als Korrespondent das Afrika-Bild von Radio SRF geprägt. Das war keine einfache Aufgabe. Afrika ist riesig und heterogen. Viele Länder sind von Krisen geprägt. Aber nicht nur...
PR und Journalismus
Wie die PR-Branche Einfluss nimmt
Wer füttert die Journalisten mit Informationen, wer manipuliert sie und wie können Journalisten zur verschiedenen Aspekten der Wahrheit gelangen? Einer von ihnen ist Urs Wasserfallen. Er war lange Jahre selbst Journalist und Chefredaktor des Zürcher Privatsenders «Radio Z». Dann wechselte er die Seite. Inzwischen ist er Politikberater. Als Spin-Doctor geht es ihm weniger um die Vermittlung einer bestimmten allgemeinen Sichtweise, sondern darum, direkt seinen Auftraggeber, dessen Politik oder andere Personen oder Ereignisse in einem möglichst positiven bzw. negativen Licht darzustellen und in jeder Situation die bestmögliche öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das Besondere: Urs Wasserfallen beeinflusst die Berichterstattung, aber ohne aus dem Schatten zu treten.
PR und Ethik - ein Widerspruch?
In den letzten 20 Jahren hatte Urs Wasserfallen bei rund 100 Abstimmungen die Finger im Spiel, lenkte hinter den Kulissen mit, belieferte bürgerliche Politiker mit Argumenten. Vom FDP-Gemeinderat über Zürcher Kantonsräte bis hin zu National- und Ständeräten. Wer Urs Wasserfallen engagierte, bekam stich- und hiebfeste Argumente. Und als sogenannter Spindoctor und als Politik-Berater bringt er Argumente im Sinne des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse unter die Leute, er lenkt hinter den Kulissen, wie sich das der Gewerbeverband wünscht oder der Hauseigentümerverband.
Vom Umgang mit der Wahrheit
Viele Journalisten arbeiten heute unter enormem Zeitdruck. Ins Thema einlesen, mit Informanten und Insidern sprechen, bevor man an die Medienorientierung geht - bei vielen liegt das nicht mehr drin, denn Medienhäuser sparen und arbeiten mit einem minimalen Journalistenbestand. In diesem neuen Umfeld können PR- und Politikberater mehr Einfluss nehmen auf die Berichterstattung. Einer von ihnen ist der Politikberater Urs Wasserfallen. Gestern beteuerte er, Ethik sei ihm sehr wohl wichtig. Und die Wählerinnen und Wähler nehme er sehr ernst. Trotzdem: wie hat es der Spin-Doctor mit der Wahrheit?
Der Faktenchecker
Der Faktenchecker mit Passion
Inhalte im Internet sind oft falsch, der Absender oft ein anderer als es scheint. So entstehen Verschwörungstheorien. Henk van Ess deckt sie auf. Der Investigativjournalist und ist Teil des Online-Investigativjournalismus-Teams Bellingcat und ein Fakten-Checker. Und er ist einer der besten seiner Gilde und Gast von Ivana Pribakovic.
Gefragte Hilfe aller User
Die Informationskultur ist gefährdet, sagt der Investigativjournalist Henk van Ess. Der Faktenchecker bildet Journalisten und User darin aus, selbst zu erkennen, welche Informationen wahr sind und welche nicht. Wie er dazu kam, verrät er bei Ivana Pribakovic. Dazu gibt es den einen oder anderen praktischen Typ.