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Corona-Fälle in Peking-«Bubble» (Radio SRF 1, Mittagsbulletin, 29.1.2022, 12:40 Uhr)
Aus Olympia vom 29.01.2022.
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Schwierige Lage in Peking Trügerische Corona-Tests: Negativ zu Hause, positiv in Peking

Die Reisewelle zu den Olympischen Spielen rollt, immer wieder wird für einen Neuankömmling das Schreckensszenario Realität – positiver PCR-Test. Von offizieller Seite heisst es beschwichtigend: alles wie erwartet.

Die Zahlen geben dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) mal wieder Recht. 58’530 PCR-Tests wurden am Freitag im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen in Peking durchgeführt, 36 fielen positiv aus. Das sind lächerlich wirkende 0,06 Prozent. Und doch verbergen sich bedauerliche Schicksale hinter dieser Winzigkeit. Menschen, die inmitten der Corona-Pandemie nach China reisten, um Medaillen zu gewinnen oder ihren Job als Betreuer oder Berichterstatter zu machen – und die nun trotz aller Vorkehrungen in einem Quarantänehotel festsitzen.

Der verflixte siebte Test

Einer von ihnen ist der schwedische Langläufer Leo Johansson. Zu Beginn des Olympiawinters gelang dem 22-Jährigen der Durchbruch. Vor gut zwei Wochen dann: Corona. Anschliessend wurde er sechsmal PCR-getestet, jedes Mal negativ. Nach der Landung in Peking dann die verflixte Nummer 7.

Leo Johansson.
Legende: Ihn erwischte es beim siebten Test Leo Johansson. imago images

 

Eine ähnliche Geschichte kann Claus Lufen erzählen. Er habe «alles getan, was möglich ist und gefordert wird», sagte der ARD-Moderator der «Sportschau» in einem Video-Interview: «Trotzdem war der Test nach meiner Ankunft positiv.» Es gebe «trotz aller Vorsichtsmassnahmen und der Bedingungen, die man erfüllen muss, eine gehörige Lücke, die nicht zu verhindern ist», so der 55-Jährige.

Allein sei er in seiner misslichen Lage nicht: «Ich habe das Gefühl, dass stündlich ein, zwei neue Menschen in meinem Hotel dazukommen. Es ist im Moment eine sehr kritische Situation. Die grossen Anreisetage kommen ja noch.»

Am Freitag war so einer. Mehr als 1400 «olympiabezogene Personen» wurden am Flughafen in Peking getestet, 29 waren positiv – etwas mehr als zwei Prozent. Das kanadische Team meldete allein fünf Fälle. Man hatte so etwas wohl befürchtet. «Ein Teil unserer Strategie war es, früh anzureisen, um Zeit für Bestätigungstests und, falls nötig, für den Prozess des medizinischen Expertengremiums zu haben», erklärte das Nationale Olympische Komitee (NOK) der Wintersportnation.

Trügerische Sicherheit in der Heimat?

Dabei hatte China Anfang der Woche noch dem Druck mehrerer NOKs nachgegeben und den massgeblichen CT-Wert bei PCR-Testungen von 40 auf 35 gesenkt. Damit liegt dieser allerdings weiterhin höher als etwa in Deutschland (30), weswegen auch eine Reihe negativer Tests in der Heimat trügerische Sicherheit liefern kann.

Radio SRF 1, Mittagsbulletin, 29.1.2022, 12:40 Uhr ; 

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