52 Schüsse hatte Frölunda vor einer Woche auf das Tor von Jonas Hiller abgefeuert. Bei den Gästen aus Biel waren es gerade einmal 16. Dass die Seeländer trotzdem einen 3:2-Sieg aus Schweden mit nach Hause nahmen, hatten sie einerseits ihrer gnadenlosen Effizienz, andererseits aber auch ihrem Jonas Hiller zu verdanken.
Mit 50 parierten Schüssen gegen die unermüdlich anrennenden Göteborger hatte Biels Keeper massgeblichen Anteil am Hinspiel-Coup. «Manchmal ist es fast einfacher», sagte Hiller zum Dauerbeschuss, «du hast gar keine Zeit, an Dingen herumzustudieren.»
Angriffswellen stoppen
Nicht nur Hiller dürfte im Viertelfinal-Rückspiel wieder alle Hände voll zu tun haben. Auch die Defensive der Seeländer wird erneut eine Topleistung abrufen müssen, um den dreifachen CHL-Sieger der letzten 5 Jahre in Schach zu halten.
Wir haben Blut geleckt. Jetzt wollen wir die Hürde nehmen.
«Wenn du den Puck aus der Zone bringst, geht es nicht lange und sie kommen wieder», beschreibt Samuel Kreis Frölundas unbändigen Offensivdrang. «Sie sind praktisch nie hinter dem eigenen Tor und bauen sauber auf, sondern sie kommen sofort wieder», so der Bieler Verteidiger.
Wer aber auswärts bei einem Topteam wie Frölunda gewinnt, darf sich für das Rückspiel vor eigenem Anhang berechtigte Hoffnungen machen. Das Selbstvertrauen stimmt nicht nur bei Damien Brunner. «Wir haben Blut geleckt, jetzt wollen wir die Hürde nehmen. Wir wissen, dass sie hoch ist.»
Lausanne mit Rücken zur Wand
Gute Chancen auf den Halbfinal hat auch der EV Zug. Nach dem 1:1 im Hinspiel auswärts bei Mountfield haben die Zentralschweizer die Vorteile auf ihrer Seite. Und erweist sich der erst 19-jährige Luca Hollenstein, der in Hradec Kralove den verletzten Leonardo Genoni ersetzte, erneut als derart starker Backup, ist für den EVZ der Sprung unter die letzten Vier auf jeden Fall möglich.
Fraglich ist, ob dies auch Lausanne gelingt. Die Waadtländer reisen mit einer 1:2-Hypothek zu Lulea nach Nordschweden. Der Sieger des Duells trifft im Halbfinal entweder auf Biel oder Frölunda. Gegen ein Schweizer Aufeinandertreffen im Halbfinal hätte wohl weder Biel noch Lausanne etwas einzuwenden.
Sendebezug: Radio SRF 3, 10.12.2019, Bulletin von 07:00 Uhr