- Lugano unterliegt Fenerbahce in Istanbul im Rückspiel der 2. Runde der CL-Quali trotz starker Leistung 1:2 (Hinspiel 3:4).
- Hadj Mahmoud bringt den Schweizer Vertreter im Sükrü Saracoglu Stadion früh traumhaft in Führung, doch Edin Dzeko erzielt per Kopf das entscheidende Ausgleichstor.
- Damit geht es für die «Bianconeri» in der 3. Quali-Runde der Europa League weiter.
Da erlebte so manch ein Lugano-Anhänger im Rückspiel der 2. Quali-Runde zur Champions League nach einer Stunde ein unliebsames Déjà-vu: Wieder waren die Tessiner optimal in die Partie gestartet, wieder hatte das favorisierte Fenerbahce in Person von Edin Dzeko zurückgeschlagen.
Der Bosnier, der bei Luganos 3:4-Niederlage im Hinspiel in Thun einen Hattrick erzielt hatte, präsentierte sich wieder als grosse Figur. Und zwar wortwörtlich: Der 1,93 m grosse Sturmroutinier köpfelte im heimischen Sükrü Saracoglu Stadion den Ball wuchtig zum 1:1 ins Lugano-Tor. Gegen Albian Hajdari behielt Dzeko die Lufthoheit.
Die «Bianconeri» brauchten nun wieder einen Treffer, um zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Doch die Gäste mussten den Anstrengungen Tribut zollen. Für eine starke Leistung konnten sie sich letztlich nicht belohnen, gefährliche Chancen blieben aus, auch die Einwechslung des grossgewachsenen Mittelstürmers Kacper Przybylko vermochte daran nichts zu ändern. Sebastian Szymanskis Treffer zum 2:1 in der Schlussminute markierte das Ende aller Tessiner Champions-League-Träume gegen das Team von José Mourinho.
Lugano wieder mit Blitzstart
Die Hinspiel-Hypothek hatte Lugano in Istanbul früh getilgt. In Thun hatte man schon in der 4. Minute vorgelegt, diesmal zeigte die Stadionuhr knapp 7 absolvierte Minuten an – und wieder klingelte es früh im Gehäuse von «Fener»-Goalie Dominik Livakovic. Dies auf spektakuläre Weise: Milton Valenzuela erkämpfte sich auf der linken Seite den Ball. Seine vermeintlich geklärte Flanke zimmerte Hadj Mahmoud per fantastischem Halbvolley ins rechte Kreuzeck. Ein Traumtreffer, der Ihnen bestimmt noch im einen oder anderen Saisonrückblick über den Weg laufen wird.
Eine Reaktion der Türken im Istanbuler Hexenkessel blieb zunächst aus. Lugano bekundete etwas Glück, als Schiedsrichter Robert Jones auf britische Härte setzte und eine harte Mahmoud-Intervention (18.) nicht als Foul taxierte, wodurch ein Freistoss aus gefährlicher Position ausblieb. Ferdi Kadioglu (41.) sündigte aus kürzester Distanz. Auf der anderen Seite verpasste Uran Bislimi (25.) das 2:0 knapp, weil Livakovic mirakulös parierte.
Wäre der kroatische Keeper nicht derart reaktionsschnell gewesen, die Geschichte hätte sich womöglich nicht wiederholt. Am Ende entschieden zwei ungeschriebene Gesetze des Sports: dass Fussball kein Konjunktiv ist. Und der grosse Edin Dzeko (fast) nicht zu stoppen.
So geht's weiter
Auf europäischem Parkett bittet Lugano eine Etage tiefer im Rahmen der 3. und vorletzten Quali-Runde zur Europa League entweder Partizan Belgrad oder Dynamo Kiew zum Tanz. Die Partien steigen am 8. und 15. August, Lugano tritt zuerst auswärts an. In der Super League empfangen die Tessiner am Samstag das in der Liga ebenfalls noch makellose Servette.