«Es tut weh. Es ist eine harte, sehr traurige Situation», sagte Barcelonas Trainer Xavi nach dem bitteren 0:3 bei den Bayern zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase, welches die Katalanen noch auf Platz 3 in der Gruppe E zurückwarf. Auch der neue Hoffnungsträger an der Seitenlinie konnte die historische Schmach nicht mehr abwenden: Erstmals seit 2000 verpasst Barcelona die Achtelfinals in der «Königsklasse».
«Ich habe gehofft, dass wir anders auftreten», sagte Xavi zur Leistung in München. «Es müssen Sachen geändert werden.» Für dieses Vorhaben wären die Millionen-Einnahmen aus der K.o.-Phase willkommen gewesen.
Das Gefühl der Machtlosigkeit
So müssen die hoch verschuldeten Spanier im neuen Jahr als Gruppendritter hinter Bayern und Benfica Lissabon aber in der Europa League weiterspielen. «Wir fühlen uns machtlos», sagte Xavi. «Aber es ist, wie es ist. Wir werden alle zusammen weiter hart arbeiten, um Barcelona wieder auf ein anderes Niveau zu heben – Champions League, nicht Europa League.»
Wie nicht anders zu erwarten war, geizte auch die spanische Presse nicht mit Kritik an Barcelona:
- «Der Untergang» titelte die Marca und meinte weiter: «Das Ausscheiden kann niemanden überraschen. Bayern und einige andere Teams sind Barcelona momentan um Lichtjahre voraus. Es ist an der Zeit, die Realität anzuerkennen und klare Ziele zu definieren: ein neues Team aufzubauen und den 4. Platz in der Liga zu holen.»
- «Trauriger Abschied von der Champions League» schrieb der Sport. «München bestätigte die Wahrheit, die lange zu vertuschen versucht wurde. Barça gehört nicht mehr zur Elite. Das Problem liegt offensichtlich viel tiefer und hat mit jahrelanger schlechter Planung, dem Abgang von Messi ohne adäquaten Ersatz und einem kolossalen wirtschaftlichen Ruin zu tun, der jeden kurz- und mittelfristigen Wiederaufbau zur Utopie macht.»
- «Unter Null» meinte Mundo Deportivo: «Nach den Abgängen von Messi und Griezmann fehlen dem Team 60 Tore. Die Neuverpflichtungen im Sturm waren nicht zufriedenstellend. Dieses Team hat kein Gleichgewicht und ist berechenbar, und jetzt fehlt auch noch das Schiesspulver.»
- «Zur Hölle» las man bei der AS: «Es ist an der Zeit auszumisten. Eine neue Ära des Realismus hält Einzug. Der Optimismus, den Xavis Unterzeichnung ausgelöst hatte, hielt genau einen Monat an. Der Trainer hat im Moment noch nichts bewirkt. Je eher Barça seine Unzulänglichkeiten erkennt, desto eher wird es sich aufraffen können.»