Beim FC Zürich scheint der Knoten nach langer Anlaufphase geplatzt zu sein. Mit zuletzt 2 Vollerfolgen de suite – dem ultraspäten 2:1 im europäischen Schaufenster gegen Bodö/Glimt und dem erzitterten 1:0 in Sitten nach zuvor 16 sieglosen Partien in der Super League – hauchte sich der Klub neues Leben ein.
«Das hat sehr gut getan und gibt uns einen Boost. Man spürt, wir sind wieder eine Einheit geworden», sagt Bledian Krasniqi im FCZ-TV. So gesehen ist es bereits als Erfolg zu werten, dass der lange kriselnde Meister überhaupt noch mit leisen Ambitionen zu seinem letzten Europa-League-Gruppenspiel reisen kann.
Es müssen in jedem Fall Punkte her
An diesem Restfunken Hoffnung kann sich das Team von Trainer Bo Henriksen für das Auswärtsspiel gegen den Premier-League-Spitzenreiter Arsenal festklammern. Denn die Ausgangslage in der EL-Gruppe A ist kompliziert, die Schweizer haben einen Punkt Rückstand auf das drittklassierte Bodö/Glimt.
Zum Vorrücken auf Rang 3, der gleichbedeutend ist mit der Qualifikation für die Sechzehntelfinals in der nächst tieferen Conference League, sind diese Szenarien erforderlich:
- Der FCZ muss Arsenal auswärts schlagen und darauf hoffen, dass Bodö/Glimt im Parallelspiel zuhause gegen den Tabellenzweiten PSV Eindhoven keinen «Dreier» verbucht.
- Ein Remis reicht nur, wenn die Norweger eine Kanterniederlage kassieren. Denn da die Direktduelle je 2:1 geendet haben, greift als nächstes Kriterium die Tordifferenz. Aktuell stehen die Zürcher bei -10 und die Nordländer bei -4.
Xhaka fehlt gesperrt
Die «Gunners» haben seit Anfang April vor Heimkulisse nicht mehr verloren. Nebst dieser stolzen Serie geht es für die Elf von Cheftrainer Mikel Arteta im Fernduell mit Eindhoven auch noch um den Gruppensieg und damit um den direkten Achtelfinal-Vorstoss. Fast alles, was Rang und Namen hat, dürfte für Arsenal auflaufen – nicht aber der formstarke Nati-Captain Granit Xhaka, der eine Sperre absitzen muss.
Gemäss Krasniqi wird sich der Aussenseiter auf der Insel sicher nicht verstecken. Zudem glaubt er das Rezept für einen Coup zu kennen: «Um Arsenal ein Bein stellen zu können, braucht es viel Mut und Aggressivität.» Zudem müsse der FCZ von Anfang an voll präsent sein.
Mitspieler Marc Hornschuh setzt auf das wieder funktionierende Kollektiv und die 3000 Zürcher Fans vor Ort. Auch verweist der 31-jährige Deutsche auf die eingeleitete Trendwende und die Auswirkungen: «Endlich sind wir für die Arbeit im Training belohnt worden. Und das soll erst der Anfang sein ...»